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Channel: Wiedekamm Elmshorn
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Nach ATHEN!

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Wir verlassen die unsägliche MYKONOS “MARINA” am Sonntag Vormittag (12. Juli 2015). Der Wetterbericht geht von unter 30 Knoten Wind aus, in Wirklichkeit liegen die Böen (natürlich) darüber.

Wir machen gute Fahrt und erreichen nach rund vier Stunden und 25 Seemeilen eine gut geschützte Ankerbucht ganz im Norden von SYROS. Mit Heckleine und Buganker vertäut, machen wir uns ans Bootwaschen. Irgendwie muss der Sand und Staub ja vom Boot. Gut, das der STORMVOGEL eine Deckwaschpumpe hat und wir mit Salzwasser das Deck spülen können!

Früh´am Morgen des 13. Juli 2015 macht uns ein nicht näher zu bezeichnendes Seeungeheuer vom Ufer los – Heidi hält es mutig im Bild fest:

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Auf nach KYTHNOS, 32 Seemeilen, bis zu 35 Knoten Wind und kurze, bucklige Welle. Muss wohl so sein. Wir brauchen wie immer unsere Zeit, das Boot so einzustellen, das es gut läuft. Nachdem sich das YANKEE als “zu flattrig” in den Böen gezeigt hat, segeln wir nur mit der sehr gut stehenden Fock. Damit machen wir zwar nicht so viel Fahrt, wie wir könnten, aber das Boot liegt fast Aufrecht und das Rigg heult nicht mehr so doll.

Dank eines (wie üblich) frühen Aufbruchs sind wir schon Mittags in der wunderbaren KOLONA Bucht auf KYTHNOS und freuen und über die gewonnene Starkwindetappe, wissen aber auch, das wir mit so viel Wind nicht weiter wollen. Zu anstrengend, zu wenig Spass.
Der Anker hält super in der gut geschützten Bucht, Sorge machen uns eher die vielen Charterboote die eher Sorglos ihre Anker schmeißen und viel zu Dicht kommen. Muss wohl ein Unterschied sein – eigenes oder gemietetes Boot? Beliebig Zeit oder 1-2 Wochen?

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Aber unseren Respekt haben die Charterboote durchaus. Die kennen keinen Schmerz und gehen bei jedem Wetter raus – Hut ab! Dabei verlieren sie Dingis, zerreißen Segel oder zerstören jeden Traum vom Segeln – aber sie gehen raus!

KYTHNOS ist mal wieder eine ganz tolle Insel, nur noch 1.200 Menschen leben hier. Eher einheimische denn fremde Touristen, sehr ruhiges Inselleben. Ganz so, wie wir es mögen! Das gemietete Auto ist eher überflüssig. Wir wollen den STORMVOGEL ob der sehr starken Böen und der Charterboote nicht alleine lassen. Die Spaziergänge sind toll, wenn wir uns auch manchmal gesandstrahlt fühlen. ;-)
Wir bleiben bis Donnerstag (16/07/2015) – der Wetterbericht verspricht nun abnehmende Winde und auf jeden Fall unter 30 Knoten. Seit MYKONOS haben wir das Gefühl, etwas Zeit “verloren” zu haben und statt auf noch weniger Wind zu warten, gehts los, direkt Richtung ATHEN.

Die ersten 20 Meilen sind ein echter Segelhammer, in den Düsen der Insel KEA im Norden kommen wir wieder auf über 30 Knoten und als das AIS meint, ein Frachter an Steuerbord würde sich uns auf 230 Meter nähern fahren wir auch mal eine saubere Wende im kochenden Wasser und stürmenden Wind. Nicht schlecht! Ich bin ganz zufrieden mit unseren Manövern unter diesen Bedingungen. Ist aber wohl auch was anderes, wenn man immer nur ein paar Stunden in diesem Trubel hängt.
Der (diesmal) Nord-Westliche Kurs zwingt uns härter an den Wind, die Welle ist noch blöder. Aber der STORMVOGEL schneidet das viele Wasser ganz gut und wir erinnern uns kurz an einen Törn auf der Ostsee mit einem modernen Plattboden-Yougurtbecher. Nö, nö, nix für uns.

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Sobald wir unter Festlandabdeckung sind, fängt echter Segelspaß an! Die Welle ist weg, der Wind bleibt zunächst noch und wir laufen mit YANKEE, FOCK und Groß im 2. Reff satte 8 Knoten. Echt starke Sache – selbst die AUSTRALIER sind beeindruckt, was so ein Segelboot alles kann, wenn die Bedingungen stimmen ;-)

Wir gehen in den eigens für OLYMPIA 2004 gebauten Hafen mit dem Namen AGIOS KOSMAS und werden nach vielen Kontaktversuchen auch gut empfangen. Die Anmeldung braucht nur eine Stunde (…eigentlich hassen wir Zyniker, von ganzem Herzen!) und wir lernen, das hier anders gezählt wird. Man zahlt in diesem staatlichen Hafen ohne Infrastruktur pro Tag, nicht pro Nacht. Bei genauerer Betrachtung ist das natürlich Abzocke und erklärt den Preisunterschied zu anderen angefragten Marinas.
Die gute Nachricht ist, das die Anlage zusammen mit dem alten Flughafen Ende 2016 privatisiert werden soll – und dabei wieder jemand sehr reich werden wird. Wir gratulieren jetzt schon!

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Wir erkunden ATHEN an zwei Tagen mit der TRAM und zu Fuß. Die alles überragende AKROPOLIS ist unser Besuchszentrum – wie das von Millionen Touristen aus aller Welt auch. In dieser großartig entspannten Stadt gibt es sicher noch viel mehr zu erkunden, aber wir sind Abends immer nur platt…

…und wollen weiter….

…wohin?…

…wie immer: Nach Westen, immer noch nach Westen!

Peter.

P.S: Man beachte bitte in der Galerie das SELFIE Special ;-)


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