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Warnung: MYKONOS MARINA

WARNUNG: Auf gar keinen Fall sollte man die MYKONOS “MARINA” im MYKONS NEW HARBOUR mit dem Boot anlaufen.Der Hafen muss geschlossen werden und kann erst nach Instandsetzung wieder geöffnet werden.

Ich schätze, das in MYKONOS “MARINA” täglich (!) Schäden im Wert von 2.500 € an den Booten entstehen.

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MYKONOS liegt im Herzen der ÄGÄIS und hat immer viel Wind. Der MELTINI bläst gerne mit 20-25 Knoten, an manchen Tagen auch mal mit mehr als 30 Knoten. Der MYKONOS NEW HARBOUR wurde im Norden der MYKONOS Bucht dicht unter Land gebaut – das hält den Wind zwar nicht ab, ist aber die Beste Position für einen Hafen nahe der Stadt. MYKONOS NEW HARBOUR wird an der Außenpier von großen Kreuzfahrtschiffen, Fähren und Frachtern belegt, im inneren Hafen sind die MYKONOS “MARINA” und kleine Fähren beheimatet. So weit wir das beurteilen können ist der Hafen an der richtigen Stelle und richtig angelegt.Offenbar im Bestreben Parkplätze für Autos durch Landgewinnung zu bauen (die Innenstadt ist Autofrei), hat man nahe der Stadt einen weiteren (sagen wir mal) Kleinboothafen angelegt. Hier ist die Hafeneinfahrt nach Norden (= Hauptwindrichtung!) komplett offen – völlig unbenutzbar.
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Es sind nun vier Jahre seit den letzten Berichten im Internet vergangen und es hat sich nicht nur nichts getan, es ist offenbar schlimmer geworden. Man hat zwar sehr moderne Wasser- und Stromverteiler an den Liegeplätzen aufgebaut, aber das Chipkartensystem ist außer Betrieb und man bekommt Wasser und Strom einfach so. Kein Wunder, das viele Charterfirmen hier ihre Boote haben.
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Aber was nützen einem Wasser und Strom, wenn man in MYKONOS “MARINA” nicht sicher navigieren und liegen kann?1) Liegt man längsseits an einer Kaimauer wird man vom Schwell vorbeifahrender Fähren ernsthaft bedroht. Diese kleinen Passagierfähren fahren viel zu schnell durch den Hafenkanal und produzieren dabei eine Welle, die einem das Fürchten lehrt. Ausnahme ist der öffentliche WATER BUS, der den Hafen mit MYKONOS Stadt verbindet. Der hält sich wenigstens an gute Seemanschaft.
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2) Liegt man “Stern to” (mit dem Heck) zu einer der massiven Betonpiers die bereits so aussehen, als seien sie 100 Jahre alt, muss man seinen Anker ausbringen um das Boot in Position zu halten. Das sich dabei auch mal Ankerketten überschneiden ist in der Enge wohl noch verständlich, das die Anker aber im “alten”, nicht mehr in Benutzung befindlichen Grundgeschirr der ursprünglichen Mooringvorrichtung fest hängen, ist eine Katastrophe. Ist man dort erst mal fest, hält der Anker so natürlich besonders gut und man hat “nur” ein echtes Problem wenn man wieder weg will.
Verhakt sich der Anker am Grundgeschirr aber direkt im Anlegemanöver, ist die Manövrierfähigkeit so eingeschränkt, das das Boot in der Regel auf die in Lee liegenden Boote treibt und quer über deren Ankerketten mit Kiel und Ruder liegt. In 6 Hafentagen MYKONOS 3 mal passiert. Schäden an allen Booten.
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3) Liegt man vor den beiden Lee-Piers muss man immer damit rechnen, das eine Yacht quer zum eigenen Bug über den Anker kommt und das eigene Boot mit dem Heck auf die Pier gedrückt wird. Die Luv-Piers sind daher sicherer, wenn man das Boot auch mal verlassen möchte.Nun fragt man sich als Fahrtensegler:

a) Wieso diese MYKONOS “MARINA” im NEW MYKONOS HARBOUR noch immer in so einem katastrophalen Zustand ist?

b) Warum das ursprünglich ausgebrachte Mooringgeschirr nun nutzlos, ja Unfallverursachend am Meeresgrund herum liegt statt in Betrieb zu sein?

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c) Warum der “Hafenmeister” nur manchmal vor Ort ist, einen Motorroller aber kein Dingi fährt, kein UKW Gerät hat und kaum Englisch spricht?d) Warum das Hafenbüro leer steht und immer geschlossen ist?

Wir stellen diese und andere Fragen dem Wirt von MATTHEWS TAVERNA, direkt am Hafen gelegen. Er spricht recht gut Englisch und verneint Heidis Frage, ob er sauer auf “die Deutschen” sei.  So kommen wir zusammen mit unseren Freunden aus AUSTRALIERN ins Gespräch und lernen, das der Hafen ja noch im Bau und dementsprechend nicht geöffnet sei. Wir glauben das nicht denn in allen Seehandbüchern, Karten und uns zugänglichen Informationen ist der Hafen als geöffnet markiert. Und auch in der Hafeneinfahrt gibt es keinen entsprechenden Hinweis, wie es sonst so üblich wäre.
Außerdem ist der Hafen voll und der “Hafenmeister” weist den Liegeplatz an, so er denn da ist.

Als wir dem Wirt die verbale Keule “wieso funktionieren die Marinas 200 km weiter im Osten, in der Türkei?” geben, fällt die Maske und der Mann redet sich in Rage. Wieso “die Deutschen” immer alles besser wissen würden? Geht doch zurück in die TÜRKEI! Wieso SIEMENS in GRIECHENLAND massiv bestochen habe und dafür nicht bestraft würde, wieso sie nun unsinnige Milliarden-Waffengeschäfte mit Deutschland bezahlen müssten (…das ist im übrigen eine wirklich gute Frage!) und überhaupt!
Mit Hilfe der AUSTRALIER gelingt es, den Mann wieder zu beruhigen. Man habe vor vielen Jahren mit dem Bau angefangen, finanziert durch die EU. Immer, wenn eine neue Regierung ins Amt gekommen wäre, hätte man Teile des Budgets für andere Zwecke abgezweigt und nun sei schlicht kein Geld mehr da.
Er selbst habe mehrfach versucht, die “MARINA” zu pachten und zu bewirtschaften – und sei abgelehnt worden, weil es ein nicht fertig gestelltes öffentliches Projekt sei.

Kann das wirklich wahr sein?

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Die MYKONOS “MARINA” könnte eine Goldgrube sein, wenn man mal türkische Maßstäbe (Qualität, Service, Preise) zu Grunde legt. Platz für 70-80 Boote, Preis pro Nacht 70 € gibt täglich 5.000,- €. In einer fünf-Monate Saison wären das mal eben 750.000,- € pro Jahr an Einnahmen, plus Umsätze aus Gastronomie und Bootsservice.Und da liegt der griechische Hase genau im Pfeffer:

Die tatsächlichen Einnahmen sind NULL.

NULL – richtig gelesen!

Alle Boote liegen hier kostenlos, niemand kommt kassieren und man kann nirgends bezahlen.

Und das in einem öffentlichen, unvollendeten von der EU geförderten Projekt in einem Land, das seit Jahren pleite ist.

So erlebt und aufgeschrieben im Juli 2015.

Peter.

P.S.:

Der eigentliche Skandal ist wohl, das diese Geschichte lange bekannt ist. Dr. Karen Eriksen (alias Dr. Karen Cole) hat in ihrem 2014 erschienen Buch “SAILING SABATICAL” über diesen Hafen und seine Umstände geschrieben.
Im Rahmen der Link-Recherche findet man eine unglaubliche Historie – und Summen, die einen schwindlig werden lassen. Bereits im Mai 2011 hat der Österreichische Europaabgeordnete Franz Obermayr die Frage nach halbfertigen Förderprojekten auf MYKONOS gestellt (hier lesen) und eine Antwort darauf bekommen (hier lesen). Demnach wurden von 2000 bis 2006 knapp eine halbe Milliarde Euro in die Häfen und Sportboothäfen von Griechenland investiert. 360 Millionen Euro davon stammen aus EU Mitteln. Ob die Mittel entsprechend der ursprünglichen Planung vollständig eingesetzt wurden, überprüft die EU nicht. Für die Folgejahre ist von 300 Millionen Euro die Rede.

Selbst ein alternativer Yachthafen war mal im Gespräch, wurde aber nicht realisiert. (Frage / Antwort).

Und auch im INTERNET findet man viele einschlägige Berichte – wir kannten diese Diskussion bevor wir hier her kamen (man lese das offizielle Statement darin!) und dachten, na ja, das ist alles aus 2011, das wird nun (2015!) alles gut sein. Was für ein Irrtum!

Der Wirt erwähnte im übrigen auch, das die Linken in GRIECHENLAND scheitern werden – und danach die Rechten Nationalisten kämen. Und das wäre dann ein echtes Problem.

Eine Frage haben wir auch noch: Fährt man auf MYKONOS über Land, sieht man hunderte (wirklich!) Rohbauten in der Landschaft stehen. Ganz wie der Hafen. Auch angefangen und aufgegeben – gab es da etwa auch Fördergelder?
Damit das klar ist:
Wir sind dafür die Griechen zu unterstützen. Aber wenn da jemand (bzw. eine ganze Clique) sich unser Geld ohne Gegenlesitung in die Tasche steckt, werden wir sauer.
Und noch saurer werden wir, wenn die EU Fördergelder vergibt und nicht kontrolliert, was damit passiert.

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