Tja, nun ist die Saison einfach so zu Ende gegangen.
Also jedenfalls so zu Ende gegangen, das man sich fragt – „wie, ist die Saison schon vorbei?“
Ein Saisonende, wie es sich für unsere Breiten in Zeiten des Klimawandels gehört. Nieselregen, nasskalt aber nicht wirklich kalt, ungemütlich.
Und Grau. Grau, Hellgrau, Mittelgrau und auch Dunkelgrau. Aber mit Sicherheit nicht 50 Schattierungen von Grau. So viel Abwechselung gibt es nur im gut gewärmten Kino – und dabei soll es einigen ja sogar heiß werden…im Kino, nicht auf dem Boot.
Nein, das Saisonende ist belanglos grau und eigentlich keiner besonderen Erwähnung wert.
Nun denn, der Dampfer lag also noch in LABOE und musste vorholt werden.
Die NORD-OSTSEE-KANAL Fahrt aufregend, denn so viel Schiffe haben wir noch nie im Kanal gesehen. Trotz der teilweise schlechten Sicht. Die Schleusen-Situation: Ein Witz! Mehr kaputt als funktionsfähig. Die Schleusenwärter zeigen ihr Mitgefühl mit dem im Grau verlorenen wirkenden Sportboot und tun ihr Bestes, uns nicht lange warten zu lassen. Mit dem letzten Tageslicht erreichen wir in einem Rutsch BRUNSBÜTTEL – nicht schlecht. Tags darauf auf der ELBE ist es anfangs etwas kabbelig, aber immerhin können wir segeln und kommen viel zu früh´ in GLÜCKSTADT an. Die Warteschlengel vor dem Sperrwerk sind wie üblich besetzt und die dort liegenden Boote machen das Fahrwasser noch enger – kein Gedanke daran, bei Auflaufend Wasser und W-Wind dort ins Päckchen zu gehen.
Der Anker ist aus unerfindlichen Gründen unklar (technischer Defekt) und so eiern wir noch ´ne Stunde vor dem Sperrwerk herum. Nicht schön.
Termine, Termine, Termine!
Keine Zeit, den STORMVOGEL direkt zu kranen. Weder die Werft, noch wir. Wir stehen uns eine Woche lang auf der HANSEBOOT mit PARIMARE die Beine in den Bauch. Keine Ahnung, ob es draußen Grau war. Auf jeden Fall kann man sich unter www.parimare.com/download beide von mir gehaltenen Vorträge herunter laden. Auf den Bildern scheint die Sonne! Ich durfte auf der „Leben an Bord Bühne“ täglich den Vortrag „Die Abkürzung der Barfußroute – Yachttransport per Seeschiff“ und an den beiden Wochenenden zusätzlich den Vortrag „17.000 Inseln – Indonesien mit dem Boot erkunden“ halten. Beide Vorträge können auf PARIMARE vollständig als PDF herunter geladen werden.
Gestern nun, endlich. Den Mast gelegt, das Boot gekrant und Winterfest gemacht. Eigentlich ist das volle Einwinterprogramm unnötig, steht unsere KOOPMANS doch in einer beheizten Halle…aber, man weiß ja nie!
Ich weiß ja nicht.
Wenn man immer schon alles wüsste?
Ist das eigentlich sinnvoll, so einen Luxusdampfer im nasskalten Grau zu halten? Schreit der nicht nach Sonne, Blauem Himmel und Türkis-blauem Wasser?
Oder flüstert da eine innere Stimme?
Peter.
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