An dieser Stelle möchte ich noch mal auf unseren famosen YELLOW BRICK GPS Tracker hinweisen. Immer, wenn wir an Bord sind wird damit alle drei Stunden unsere Position dokumentiert. Auf DIESER SEITE kann man sich nach dem Standort des STORMVOGELS erkundigen. Oben links auf der Seite ist eine Auswahlbox mit den verschiedenen Reiseabschnitten. Wenn man einen Törn ausgewählt hat, wird dieser angezeigt. Geht man dann mit dem Cursor auf eine Positionsmeldung, kann man mit einem linken Mausklick die genaue Postion, Kurs, Geschwindigkeit und Temperatur erfahren.
Der Widerstand des Skippers gegen eine schnelle Weiterreise zerbröselt während des täglichen Wetterstudiums. Denn wir wollen ja noch weiter nach Westen und brauchen die (sagen wir mal) wenigen Schwachwindphasen, um da komfortabel hin zu kommen.
Am Montag, den 19. Juni 2017 machen wir uns relativ früh auf, um in einem Rutsch nach LEMVIG zu kommen. Am Nachmittag soll der Wind ordentlich auffrischen und da bietet sich doch eine frühe Abfahrt geradezu an.
Zunächst im Fahrwasser die großen Sandbänke umschiffen, dann Vollzeug setzten, Schwenkkiel raus und hart am Wind NYKOBING MORS ansteuern. Um die 10 Knoten Wind sind für uns nicht wirklich der Hit und wir müssen immer weiter abfallen. Als wir die Uferzone der kleinen Insel LIVÖ mit ihren sieben (!) Einwohnern schon gut erkennen können, geben wir auf, schmeißen den Brüllaffen an und tuckern mal wieder. Jetzt sind wir eindeutig auf der „landschaftlich schönen Route“. An Land viel zu sehen, NYKOBING MORS passieren wir an Steuerbord, die folgende SALLINGSUNDBROEN Brücke ist hoch genug für unseren 18 Meter Mast und wir haben hier keine Wartezeit.
Hier ist der LIMFJORD eher eine große (aber flache!) Talsperre. Sehr Idyllisch.
Wir steuern nun die direkt die nächste Klappbrücke mit Namen ODDESUND BROEN an. Bevor einer fragt: Klar, unter Maschine. Der Skipper regt sich darüber auch nicht mehr auf, denn er weiß, wenn wir (irgendwann einmal) wieder zurück fahren, haben wir den richtigen Wind. Bestimmt!
Nach gut 45 Seemeilen erreichen wir LEMVIG, finden einen super-Liegeplatz in fantastischer Umgebung und sind gespannt wie ein Flitzebogen, ob unser Auto noch am Bahnhof steht.
Na klar steht es noch da. In DÄNEMARK kommt so leicht nichts weg – jedenfalls nicht hier auf dem Lande.
Schon komisch: Wir wissen immer sehr schnell, ob es uns am Ankunftsort gefällt oder nicht. Hier in LEMVIG gefällt es uns so gut, das wir nicht ein Foto vom Ort machen. Irgendwie übersehen. Und das ist wirklich ein Kunststück, denn am nächsten Tag unternehmen wir mit dem Auto eine kleine Fotosafari und hätten durchaus auch von LEMVIG Bilder machen können. Die Landschaft ist wirklich spektakulär, ursprünglich wild und entgegen aller Erwartung nicht völlig flach, sondern mit kleinen Hügeln übersät.
Diese kleine Rundfahrt hat sich sehr gelohnt und wer in der Gegend ist, sollte unbedingt die Fährfahrt THYBORON – AGGER auf der Landstraße 181 mit nehmen – und auf etwas Wind hoffen
Aber es hilft alles nichts – Tags darauf bereiten wir den STORMVOGEL auf seine nächste herrenlose Zeit vor, packen unsere Sachen und reisen ab. Eigentlich sollten wir für die 400 Autokilometer vier Stunden brauchen, weil bei KOLDING aber ein LKW Ladung verloren hat, brauchen wir schlappe drei Stunden mehr. So spült das Leben. Who cares?
Jetzt liegt also das schönste Boot der Ostsee weit entfernt einsam im Hafen während der Skipper die Regentropfen in Elmshorn zählt und sich (vermutlich) bei 124.212.341 verzählt hat. Noch mal: Who cares?
Unsere Segelsaison geht erst Mitte August weiter – bis dahin verfolgen wir hier in Elmshorn verschiedene Bau- und Geschäftsprojekte. Und kurven mit dem Flieger ein wenig in der Weltgeschichte herum: England und Italien. Nur kurz.
Ohne GPS Tracker.
Peter.