Na ja, eigentlich kann man nicht von “Tag” sprechen…dazu später mehr…
Am Vorabend und in der Nacht mussten wir zwei aufwendigere Halsen fahren um unserer Kurslinie gerecht zu werden. Das erste Manöver noch in der Abenddämmerung, das Zweite dann in völliger Dunkelheit. Und weil diese Halsen ja in voller Fahrt und Wind stattfinden muss man vorher gut die Reihenfolge der Manöver überlegen:
Zunächst nehmen wir das Yankee weg, dann den Pole (Baum am Mast um das Yankee in den Wind zu halten). Die Pole-Manöver erfordern Arbeiten am Mast, also Rettungsweste und Sicherungsgurt. Dann den Bullenstander (damit wird das Großsegel auf der Seite fixiert so das es nicht von alleine umschlagen kann – wie bei unserem “Atlantik-Vorfall”) des Großsegels lockern und die Großschoot sehr dicht holen. Als nächstes wird der Kurs so stark verändert, das das Großsegel auf die andere Seite klappt (eher schlägt ), dann schnell den Bullenstander auf der anderen Seite einpicken, durchsetzen und Großschoot wieder auf. Hat das alles geklappt wieder an den Mast, den Pole auf der anderen Seite wieder raus und Yankee setzten. Der Pole wird übrigens durch drei Leinen fixiert. Eine nach oben in die Mastspitze, eine Vor- und eine Achterleine. Die Yankee Schoot nicht vergessen – und natürlich darauf achten, das keine der Leinen sich verheddert oder über eine andere Leine läuft.
Diese kleine Halsen-Abhandlung nur für diejenigen, die denken, segeln sei kein Sport und wir hätten hier nicht genug Bewegung )
wir sind dann also gut auf BONAIERE am frühen Morgen des 18. März 2013 eingetroffen, genau gesagt waren wir um 04:20 Uhr an einer Mooring fest.
Diese Nachtankünfte bei absoluter Dunkelheit in einem fremden Revier sind immer eine Herausforderung, aber hier war es doch relativ einfach. Kein anderer Schiffsverkehr, jederzeit viel Wasser unter dem Kiel und gutes Kartenmaterial auf dem Plotter. Nur das Auffinden der kleinen Mooringbojen war in der Dunkelheit schwierig…
…aber wir konnten auf dem Plotter das AIS Signal der ODA aus Norwegen empfangen. Die ODA kennen wir aus Cuxhaven im Juli 2012 – da haben wir auf gutes Wetter gewartet Wie auch immer, die ODA angesteuert und so das Mooringfeld gefunden und dann mit dem Suchscheinwerfer nach freien Plätzen gesucht.
Fest gemacht, frisch gemacht, Anlegerbier getrunken (das erste Bier seit GRENADA!) und in die Koje.
Am Vormittag dann einklarieren (Zoll und Einreise). Völlig Problemlos, total freundlich und kostenlos! BONAIRE gehört zwar nicht mehr zu den Niederlanden, aber es ist schon sehr holländisch hier Bis auf die Währung – die ist jetzt US-Dollar.
Kurzer Ausflug in die “Stadt”, Besuch beim örtlichen Schiffshändler und ein paar Kleinteile besorgt und irgendwie war der Tag dann auch rum.
Soweit der letzte Teil des Reiseberichts vom Törn GRENADA nach BONAIRE.
Vermutlich Freitag brechen wir in Richtung PANAMA / SAN BLAS Inseln auf. METABO vermeldet allerdings eine größeres Gewitterrisiko genau für das Wochenende. Schauen wir mal
Peter.