Am frühen Nachmittag des 15. September 2015 (Dienstag) brechen wir gen NIZZA auf. Gut 110 Seemeilen, Übernachter.
Motor an, Anker auf und los dackeln. Die Vorhersage verspricht in der Nacht wieder Segelwind, aber der bleibt aus. Nur am frühen Morgen des Mittwoch setzen wir für zwei Stunden das YANKEE, zwischen zwei großen, dunklen Regenwolken gibt es tatsächlich etwas Wind für uns.
Die nächtliche Passage geht eher als launisch in die Geschichte ein. Obwohl keine besonderen Vorkommnisse, gibt es Streit. Das muss man erst mal hin bekommen, gell? Im Nachhinein merkwürdig. Aber die Stimmung an Bord ist so trüb wie das Wetter, das sich im Morgengrauen zeigt. Wolkenverhangen, kalt, dunkel empfängt uns NIZZA.
Die Marina (Stadthafen) hat denn folgerichtig auch keinen Liegeplatz für uns. OK, das wussten wir schon durch die Voranfrage per eMail, die endgültige mündliche Absage per UKW Funk passt dann aber richtig in diesen miesen Morgen.
Also ab in die Nachbarbucht und den Anker vor VILLERANCHE geworfen. Es ist zwar etwas rollig, aber akzeptabel. Die Nacht später wird so beschissen, das wir vor lauter geschaukle kein Auge zu bekommen.
Dazwischen liegt aber noch ein schöner Landausflug per Bus nach NIZZA – wirklich schöne Stadt mit vielen neuen Sehenswürdigkeiten. Uns gefällt der Parkstreifen in der Innenstadt sehr gut – wie wir später heraus finden.
Eigentlich sind wir ganz froh, das es mit dem Stadthafen nicht geklappt hat. Der sieht, von oben betrachtet, eher wie ein Parkplatz für Boote aus. Zu groß, um schön zu sein. Da war BASTIA deutlich schöner.
So sparen wir uns also wieder Liegegebühren in unbekannter Höhe, verfuttern das gesparte an Land und kurven mit dem Linienbus wieder zurück nach VILLEFRANCHE.
Nun schaukelt der Dampfer bereits erheblich, die Bewegungen der Nachbarboote sind ebenfalls spektakulär.
Wieso leben wir eigentlich auf einem Boot?
Peter.