Wir sind wieder auf Reisen – aber nicht allein!
Heidi hat unsere Freunde aus Mannheim (Gabi und Uwe) auf dem Flughafen in St. Lucia aufgepickt und an Bord des STORMVOGELs verfrachtet. Einräumen, Eingewöhnen und in Ruhe ankommen.
In Rodney Bay dann auch wieder ein Abschied von der BELLA. Vielleicht, vielleicht sehen wir uns im Süden noch mal wieder, aber besser ein Abschied zu viel als einer zu wenig!
Heidi gelingt ein “Segelboot vor untergehender Sonne” Photo:
Nun denn, wir also nun zu viert in Richtung Süden. Zunächst die beiden sehr kurzen Tagestörns nach Marigo Bay bzw. Soufire. Das waren jeweils nur 8 Seemeilen – da lohnt sich kaum das Seeklar machen des STORMVOGELS – zum eingewöhnen aber genau
richtig.
Marigo Bay kannten wir ja bereits von unserem kurzen Törn mit der MAUNIE und der Taxi-Tour…
…ab da dann auch für uns Neuland. Am Fuße der Piton´s machen wir in Soufire an einer Mooringboje fest und haben einen prächtigen Blick auf Petit Piton und die Stadt. Immer wieder “stinkts” – das sind aber nur die Schwefeldämpfe aus den Bergen.
Auch hier kommen viele Boote vorbei und bieten uns ihre Waren an. Heidi ist ganz fasziniert von Joseph und Peter – die beiden Jungs paddeln mit dem Surfbrett, Obst und selbstgebauten Paddel in der Bucht herum und feilschen wie die Profis. Das Photo hat auch seinen Preis: Eine alte Leine aus unserer Backskiste ist von Begehr:
In der Nacht kommt Schwell auf und unseren Gästen wird bewußt, das Boote sich bewegen
Früh´ am Morgen (08:00 Uhr!) des 26. Februars 2013 machen wir uns auf zu unserem ersten größeren Törn – wir wollen von St. Lucia nach St. Vincent. 38 Seemeilen offenes Meer und keine Landabdeckung – also Welle. Zunächst geht es gemächlich los, später wird es durchaus ein herausfordernder Ritt – aber auch schnell! Wir laufen am frühen Nachmittag 7-8 Knoten, der Strom ist mit uns.
Das Tagesziel “Wallilabou Bay” war ein Drehort für “Fluch der Karibik” und wir erreichen die Bucht gegen 14:00 Uhr. Wir wollen an einer Mooringboje des Restaurants fest machen. Schon weit draußen fängt uns ein junger Kerl mit Motorboot ab und will unser Guide sein – OK, wer zuerst kommt, der mahlt zuerst. Dann erscheint ein älterer Herr in einem Ruderboot und beschimpft auf das Wildeste erst den jungen, dann uns: Der Junge solle gefälligst zur Schule gehen und ihm nicht das Geschäft weg nehmen.
Die Situation wird unangenehm – zumal gar keine Mooring frei ist und die angebotene Buganker mit Heckleine an Palme Methode mir zu wild erscheint.
Also lassen wir die beiden Streithähne allein zurück und gehen eine Meile weiter in die Bucht der Stadt Barrouallie. Laut Buch ein guter Liegeplatz – aber außer uns ist da keiner?
Auch hier kommen wieder Helfer – Ankern und Heckleine an Land. Mist, so eine Situation hatten wir auf Dominica nun ja auch schon mal…aber es ist mittlerweile zu spät um noch im hellen in den Süden von St. Vincent zu gehen.
Beim zweiten Versuch hält der Anker, die Heckleine ist an Land und auch das abtauchen des Ankers ergibt keine Bedenken.
Aber unwohl fühle ich mich doch. Wirkt alles recht arm, viele Leute am Ufer beobachten uns.
Mit unserem Festmacher-Helfer als Taxi fahren Uwe und ich zurück in die Wallilabou Bucht um einzuklarieren (Custom und Imigration) – aber nur Custom geht. Die Fahrt in dem Boot ist (sagen wir mal) ungewöhnlich. Ursprünglich wohl mal aus GFK
gebaut, leckt es wie verrückt und macht einen sehr maroden Eindruck. Aber Land ist nah!
Am Abend wollen wir alle vier zum Essen in das Resturant. Können wir das Boot unbeaufsichtigt lassen? Schon komisch, solche Gedanken hatte ich bisher nicht. Wie üblich wird mein Gefühl vom ersten Eindruck bestimmt sein: Die beiden erbittert um den
Kunden kämpfenden Streithähne haben mir offenbar den Tag versaut.
Also muss ein Deal her: Erneut nutzten wir unseren Guide als Taxidriver und sein Kumpel soll auf unser Boot aufpassen – von Land aus natürlich! Das, und die späte Uhrzeit vervierfacht glatt den Preis der Tour…aber immer noch erträglich, wenn wirklich
nichts passiert!
Jedenfalls ist uns allen klar: Die Option, hier einen Tag länger zu bleiben wollen wir nicht ziehen. Der Unterschied zwischen Arm und Reich ist zu krass – also gehen wir am nächsten Morgen weiter, wieder offene See, aber nur 16 Seemeilen nach Bequia,
dem Tor zu den Grenadinen…Fortsetzung folgt!
Peter.