Statt einem Reisebericht mal ein kurzer Lagebericht – wenig Technik (am Ende), viel Gemüt.
(Die Bilder, die diesen Eintrag bunter machen sollen, entstanden letzte Woche auf dem Wochenmarkt von NAI YANG BEACH im Nord-Westen von PHUKET, nahe dem Flughafen)
Nach neun Wochen Besuch am Stück sind heute die letzten Gäste abgereist und Heidi und ich sind wieder “alleine”…
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…und bis gestern auch etwas planlos, was wir jetzt machen wollen. Denn PHUKET ist auf beiden Seiten abgesegelt (besser: gemotort) und wir spüren ein wachsendes Desinteresse an dem nächsten wundervollen Strand, dem nächsten grandiosen Felsen oder dem nächsten fantastischen Dorf.
Hilfe in dieser Luxus-Zwangslage bringt Tom. Tom ist ein Einhandsegler aus SAN FRANCISOCO, den wir erstmals in VANUATU getroffen haben. Er war von MALAYSIA aus ein paar Tage im nördlichen THAILAND, über den MEKONG Fluss geschippert mit einem kleinen Abstecher nach LAOS und andere Bilder von THAILAND in den Kopf bekommen.
Nun, das scheint uns doch eine gute Idee!
Also haben wir nun für Morgen Flüge nach CHIANG MAI gebucht und werden in dieser Gegend, immerhin 1.500 Kilometer von PHUKET entfernt, eine Woche verbringen. Die ersten drei Tage in einem netten kleinen Hotel – mit großer Klimaanlage! Dann sehen wir weiter.
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Denn die Hitze und Sonne hier wird zu einem echten Problem, das auf Geist und Körper wirkt. Die Region steht vor dem Monsunwechsel – von NORD-OST auf SÜD-WEST ändert sich in diesem Monat die Hauptwindrichtung und, man glaubt es kaum, dann gibt es auch mal richtigen Regen. Und dieser Wetter-Übergang bringt offenbar noch mal extreme Temperaturen an den Tag. Im Boot haben wir trotz Sonnensegel über dem Deck tagsüber 38°C – im Schatten! Das Deck kann ohne Schuhe nicht mehr betreten werden, sonst verbrennt man sich die Schuhsohlen.
Unglaublich wie die Sonne brennt.
Unglaublich, wie wenig man dagegen tun kann.
Nun, wir freuen uns also auf unsere CHIANG MAI Tour, auf die Klimaanlage und neue Eindrücke.
Der Bootstransport wurde gestern vom 20. April auf den 23. April verschoben – und auch daran glaubt keiner. Aktuell sollen wir mit der WIEBKE (http://www.marinetraffic.com/en/ais/details/ships/shipid:360293/mmsi:304140000/vessel:WIEBKE) transportiert werden. Die ist aber noch ganz schön weit weg…und außerdem sollen diesmal 14 Boote geladen werden, das dauert bestimmt fünf Tage.
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Eine weitere Verzögerung und eine lange Ladezeit (wenn man denn das letzte Boot ist) werfen dann ein VISA Problem auf. Wir dürfen bis zum 30. April 2015 in THAILAND sein. Noch. Falls wir nächste Woche auch nach LAOS gehen würden wir bei der Wiedereinreise nach THAILAND ein neues Touristenvisum von “frischen” 30 Tagen bekommen…
…das nützliche mit dem schönen verbinden?
Kaum ist der STORMVOGEL verladen gibt es ja schon wieder ein “Problem”: Wohin in den 2-3 Wochen des Transports unserer schwimmenden Wohnung?
Heidi will unbedingt nach Hause – Garten und so.
Ich will das auf keinen Fall und denke eher, wir sollten die Gelegenheit nutzen und uns mal echte Berge in NEPAL ansehen.
Entschieden oder gar geplant ist noch nichts. Vielleicht wird der Kopf klarer im tiefgekühlten Hotelzimmer in CHIANG MAI.
Während wir hier braten und der Schönheit der Landschaft überdrüssig werden, haben unsere Freunde von der VOYAGER nach 33 Seetagen MARTINIQUE erreichet. Echte Seeleute, echte Helden der Seefahrt. Gratulation!
Nun denn, soviel zur Orientierungslosigkeit der STORMVOGEL Crew.
Schön, das da noch ein neues technisches Problem gibt, oder?
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Unser Haupt-GPS ist ausgefallen – es findet keine Satelliten mehr. Ich gehe zu 90% davon aus, das die Antenne defekt ist und wenn alles klappt, kommt heute Nachmittag Ersatz.
Auf dem STORMVOGEL haben wir fünf unterschiedliche GPS Systeme:
1) Haupt-GPS
Ein Eigenständiges Gerät das nahezu permanent läuft. Während der Fahrt liefert es die aktuelle Position und auf Anker oder Mooring wacht es darüber, das wir nicht unbemerkt vertreiben. Ich schätze, das Gerät (incl. Antenne) hat seit Reiseantritt (Juli 2012) so ca. 22.000 Betriebsstunden auf dem Buckel. Das hört sich viel an, aber eigentlich ist es doch dafür gebaut – und mit der FURUNO haben wir die Premium-Marke im Einsatz (?).
2) AIS
Das AIS (Automatic Identifiaction System) ist eine Black-Box mit eigenständigen GPS und eigener Antenne (vom gleichen Typ wir (1). So übermittelt es per Funk unsere aktuelle Position, Kurs und Geschwindigkeit an Schiffe in unserer Nähe. Wenn (1) ausfällt, können wir den Plotter (=Navigationssystem) so umkonfigurieren, das er die Positionsdaten vom AIS übernimmt. Also ein perfektes Backup.
3 und 4)
Wir haben zwei Notebooks mit der MAXSEA Navigationssoftware und eigenen USB GPS Empfängern. Über das FURUNO LAN können wir die mit dem Plotter koppeln – ob die Notebooks aber auch die Positions- und Kursdaten in das Netz einschleusen können, habe ich noch nicht untersucht.
5) GARMIN Handheld GPS
Und wenn alle Stricke reißen haben wir ein kleines GPS Gerät für die Hand, das mit Batterien betrieben wird.
Soweit also alles OK, nur brauchen alle Lösungen mehr Strom als wenn nur (1) in Betrieb ist…
…und das ist ja auf Anker genau unser Problem. Wir brauchen jede Amperestunde für den Kühlschrank! Image may be NSFW.
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Aber natürlich hat die Bootssicherheit Vorrang vor kaltem Bier: Ankeralarm über AIS und Plotter.
Seufz.
Peter.