Am Freitag, den 30. Januar 2015 brechen wir auf.
Ausklarieren (Pässe, Schiffspapiere) geht in der Marina, die Abschlussrechnung begleichen, den Motor an und los gehts!
Der Wetterbericht meint, Nachmittags könne es eine kleine Seebrise geben und Nachts Ost-Wind, beides vielleicht segelbar, weil in ausreichender Stärke.
Wir gehen auf die andere Fahrwasserseite im Fluss und sind schon in MALAYSIA. Also Flaggenwechsel, endlich mal wieder!
Der Motor läuft wie geschmiert und wir machen 7,5 Knoten Fahrt mit geringer Drehzahl – da hilft wohl ein wenig der Ebb-Strom und das neue Antifouling?
Wir umrunden die Südspitze von MALAYSIA und gehen auf NW-Kurs. Die MALAKA-STRAIT ist platt wie ein Ententeich, ein bis zwei Meilen weiter westlich ziehen die großen Frachter ihrer Bahn – wir haben permanent 15-20 Seeschiffe im Nahbereich, aber alle auf NW-Kurs. Kein Problem. Und schnell sind die! Mit 18 oder gar 20 Knoten pflügen sie durchs Wasser.
An Steuerbord ist nun Land und darüber grummelt und donnert es, aber es dauert bis zum Nachmittag bis wir die Ausläufer eines Gewitters abbekommen. Da steckt zwar auch Wind drin, aber der ist schneller wieder weg, als wir Segel setzten können.
Wir halten uns in der sogenannten INSHORE TRAFFIC ZONE – und hier kommen uns einige Schleppverbände mit den merkwürdigsten Gegenständen entgegen.
Seit Mittags ist klar: Es läuft so gut, das wir über Nacht durchfahren. Wir hatten uns zwar einen Ankerplatz nach ca. 35 Seemeilen ausgesucht, für den Fall, das wir nicht gut drauf sind oder irgendetwas nicht so läuft, wie es sollte, aber es läuft gut.
In die Nacht geht es fast schon mit Routine, Abendessen, ich lege mich hin und Heidi fährt den Dampfer. Wie immer finde ich keinen Schlaf und döse so vor mich hin, Heidi fährt gekonnt ein paar Ausweichmanöver und gegen 22:00 Uhr kommt guter Ostwind auf. Wir setzten das YANKEE (…das große Vorsegel) und stellen nach knapp 12 Stunden die Maschine ab.
Ruhe. Endlich Ruhe!
Und wir laufen trotzdem 5,5-6 Knoten. Der Wind wird mehr und böig, als wir mal 22 Knoten Wind bekommen fühlen wir uns nicht wohl und reffen. Auf Am-Wind Kursen fühlen sich 22 Knoten halt ganz anders als vor dem Wind an
Und: Bloß nichts übertreiben auf der ersten Reise im neuen Jahr und auch nicht zu früh´ in PORT DICKSON ankommen!
So segeln wir 8 Stunden durch die Nacht, passieren ein großes Ankergebiet für Tanker, gut beleuchtete Fischer und Schleppverbände.
Gegen Morgen schläft der Wind ganz schnell ein, fast Synchron mit dem Sonnenaufgang.
Also Maschine wieder an – was für ein gutes Gefühl das das Teil wieder zuverlässig arbeitet!
Die Ansteuerung der ADMIRAL MARINA etwas südlich von PORT DICKSON ist einfach, die Karten stimmen und es ist auch eine Spur von Hochgefühl dabei, die ersten 140 Seemeilen der neuen Saison ohne Drama hinter sich gebracht zu haben.
Die Marina ist still, sehr stilll. Eigentlich tot. So still.
Es ist Samstag und wir wollen noch einklarieren, müde wie wir sind. Also mit dem Taxi nach PORT DICKSON und zumindest die Pässe gestempelt bekommen – mehr geht nicht: Der Hafenmeister ist im Wochenende
Der Nachtmittag wird verpennt, der Abend im Marina-Bistro eingeleitet und mit an Bord mit Blogschreiben beendet.
Seglerleben.
Peter.