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Channel: Wiedekamm Elmshorn
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FLINDETS ISLANDS – THURSDAY ISLAND mit 4 Zwischenstationen

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Nun sind wir also am Ende.

Am Ende unserer beiden AUSTRALIEN Reisen. Mit dem Wohnmobil, mit dem
Boot. Wir finden das Land, bestehend aus Küste, Landschaft, Bergen,
Wüsten, Felsen, Menschen und Tieren einfach toll. Etwas Wehmut wird
schon dabei sein, wenn wir Montag oder Dienstag in Richtung INDONESIEN
aufbrechen, aber neue Länder wollen entdeckt, neue Menschen wollen
kennen gelernt werden. Bevor wir endgültig GOOD BYE AUSTRALIA sagen,
hier noch der Reisebericht der vergangenen Tage:

* FLINDERS ISLANDS – NIGHT ISLAND 78sm
* NIGHT ISLANDS – PORTLAND ROADS 42sm
* PORTLAND ROADS – MARGARET BAY 48sm
* MARGARET BAY – MOUNT ADOLPHUS ISLAND 88sm
* MOUNT ADOLPHUS ISLAND – THURSDAY ISLAND 25sm

Alle Passagen in Tagesfahrten durchgeführt, bei den beiden längeren
Törns hieß das trotz der weiterhin hohen Durchschnittsgeschwindigkeit
von 7,5 Knoten frühes Aufstehen. Denn es ist leichter, im bekannten
(noch) dunklen aufzubrechen als im unbekannten dunklen anzukommen.

NIGHT ISLAND war eher langweilig. Auf dem Ankerplatz endlich mal ein
einheimisches Boot – John mit Hund “Skipper” an Bord. Beim abendlichen
Sundowner an Bord von SOUTHERN STAR kommt er auch vorbei und wir lernen
mal wieder einen Einhandsegler von besonderem Schlage kennen – komisch,
das diese Typen immer super-intelligent sind…

…als Robbie (SOUTHERN STAR Skipper) klar wird, das der folgende Tag
wenig Meilen mit sich bringt, hat er eine Idee: Ein Fischer in PORT
DOUGLAS hat ihm erzählt, das man gegenüber von NIGHT ISLAND auf dem
Festland in einen Fluss BURANDI (?) Fische in Überfluss angeln könnte…
…und da SOUTHERN STAR im Prinzip nur aus Angelrouten besteht, will
Robbi also Fischen gehen. Klar, Männersache: Per und ich wollen mit!
Also um 6 Uhr (mal wieder!) los, aber nicht mit dem Boot, sondern mit
dem 40 PS Dingi von SOUTHERN STAR. Wir brettern die 2 Meilen an Land und
zumindest ich komme mir vor wie Captain COOK – wilde Küste, unbewohnt,
kein Zeichen von Leben.
Na ja, Krokodile soll es hier ja geben und die vielen angeschwemmten
Fischer-Utensilien zeugen davon, das dies eine Luv-Küste ist auf der
jeder Mist einfach angeschwemmt wird. Wir finden sogar komplett
verpackte Netze, Fischerbojen und zwei Funkbojen. Fischkörbe und Leinen
aller Art. Das ist schon eine Schande…ein paar Tage später kommen wir
darauf zurück…
…nun denn, wir suchen den Fluss mit den vielen Fischen. Zuerst,
natürlich, die falsche Richtung. Mangroven, dichter Urwald. Kein guter
Platz für Menschen.
Zurück an den schmalen Strand…andere Richtung. Wir finden den Fluss,
Robbi zieht professionell den Köder durch das Wasser, aber kein Fisch
beißt an. Nicht an der ersten Stelle, nicht an der zweiten, an der
dritten und auch nicht an der vierten. Irgendwie zeigt sich der sonst so
optimistische AUSTRALIER nun doch leicht frustriert.
Per und mir ist es Schnuppe – wir finden den Landausflug toll und freuen
uns auch, KEINE Krododile zu sehen. Die Rückfahrt im Dingi ist beinhart
- gegen die Welle wird die Wirbelsäule bei voller Fahrt ab und zu mal
gestaucht – uff.

Was für eine Erholung sind die folgenden 42 Seemeilen nach PORTLAND ROADS!

Erwartet haben wir eigentlich nichts, wir finden vier Häuser die
Gästezimmer anbieten und mal wieder einen (anderen) John, den ehemaligen
Fischer der nun “Gourment Icecream” für 5 ASU$ den Becher am Ende der
Welt verkauft. Uns soll es Recht sein und so bekommen wir unverhofft
unser erstes Eis seit vielen Tagen!
Der Dorfrundgang ist naturgemäß (bei vier Häusern) schnell erledigt, das
einzige Restaurant hat geschlossen und so wackeln wir zurück zum Boot.
Am Strand sehen wir auf einmal viele (7?) Menschen und einen Jeep. Die
räumen den Müll weg. Die Chefin meint, sie hätten in der letzten Woche
in einer Nachbar-bucht 5 Tonnen (!!!) Plastikmüll eingesammelt. Als
Eingeborener traut sich Robbi ihr von dem Festland gegenüber von NIGHT
ISLAND zu berichten. Überrascht ist sie nicht und empfiehlt unsere
Bilder auf deren FACEBOOK Seite publik zu machen. Die Initiative nennt
sich XXXXXXXXXX….
…und das ist wohl der Unterschied von einem Dritte Welt Land zu einem
First World Country: Hier haben die Menschen nach einiger Zeit ein
Bewusstsein für den Umgang mit Müll entwickelt – insbesondere mit
Plastikmüll. Das dauert in den anderen Ländern leider noch ein paar
Generationen. In der Zwischenzeit verdienen sich alle eine goldene Nase
mit ihren Einweg-Verpackungen. Mist ist das…

…ganz kurzer Einwurf:
Ich hatte da mal vor ein paar Monaten die Idee der GLOBAL WASTE ARMY
(GWA): Finanziert durch unabhängige super-reiche Sponsoren (Mr. Buffet?)
sammeln (gegen Geld, das löst zwei Probleme auf einmal!) weltweit die
Söldner den Plastikmüll ein, der wird nach Verursacher sortiert und
(weltweit) auf die Firmenzentralen der Verursacher abgekippt. Bis sie
ihr Verhalten ändern oder am eigenen Müll ersticken! Radikal, aber wirksam.

Hier hätten wir sicher einen Tag länger bleiben können, aber der
Zeitplan, der Zeitplan. Also am Mittwoch, den 23. Juli 2014 weiter in die

MARGARET BAY
Statt der sicheren “Außenkurve” nehmen wir in der Ansteuerung den Kanal
zwischen PERRY- und HICKS ISLAND als touristisch reizvollere Abkürzung.
Das die Riffe zwischen den Inseln an der engsten Stelle 240 Meter
auseinander stehen beunruhigt uns nicht. Nicht mehr.
Wir bekommen auf HICKS ISLAND drei Häuser zu sehen und fragen uns, wie
die hier leben können? Dann sehen wir unendliche viele Vögel, die aus
der Luft im Wasser Fische jagen! Unglaublich! Im Sturzflug in Wasser,
die Fische springen in ihrer Verzweiflung aus dem Wasser und schwupps,
schon ist es um sie geschehen. Einmaliges Naturschauspiel, vermutlich
treibt die Ebbe die Fische eng zusammen und die Vögel kennen den
Tidenkalender auswendig.
Dann erleben wir wieder eine sehr schöne, riesige Ankerbucht. Hier
könnten 100derte Boote ankern. Nach Norden völlig offen, das ist gut,
denn am nächsten Morgen wollen wir um vier Uhr los, um die Tide in der
TORRES STREET rechtzeitig abzupassen.
Ich gehe alleine an Land, mache ein paar nette Bilder, Heidi bleibt an
Bord und am Abend gibt es auf ODA ein nettes Dinner. Segeln in Companie
hat durchaus seine Reize ;-)
Für SOUTHERN STAR wird der Start am sehr frühen Morgen spannend: In
absoluter Dunkelheit Anker auf und dann langsame Marschfahrt – und FULL
STOP – REVERSE! Eine absolut unbeleuchtete Segelyacht direkt voraus.
Strom sparen ist ja OK, aber so was ist wirklich ganz schlechte
Seemanschaft!

MOUNT ADOLPHUS ISLAND
Ein weiter Schlag, bei dem es auf das richtige Timing ankommt. Wir
dürfen nicht zu früh´ am Eingang der TORRES STRAIT auftauchen, sonst
haben wir WIND gegen STROM und das kann nicht nur langsam, sondern auch
ungemütlich werden. Dank Per´s stündlicher Predigt, nicht so schnell zu
segeln sind wir pünktlich da, aber die Ebbe läuft noch und drückt mit 2
Knoten das Wasser gegen uns. Statt 8 Knoten also nur noch 5 Knoten. Der
Wind ist nämlich auch schwächer, hier oben, im Norden. Und merke: WIND
gegen STROM ist doof, aber wenn der WIND mit Dir ist, dann ist alles
halb so wild ;-)
Perfekter hätte es nicht laufen können – 10 Minuten vor Sonnenuntergang
ist der Anker im Schlick und wir können noch wenige Minuten die raue
Bucht bewundern. Auch hier – länger bleiben wollen, länger bleiben
wollen, länger bleiben wollen…
…aber wir wollen Freitag Mittag in

THURSDAY ISLAND
ankommen, um unsere Reiselogistik für den 670 Seemeilen Schlag nach
INDONESIEN erledigen zu können. Und auch, damit der Skipper mal ein paar
Tage frei machen kann. So brechen wir also diesmal gegen 8:00 Uhr auf um
die 25 Seemeilen mit der Tide und 9 Knoten Fahrt in knapp drei Stunden
abzureißen.
Begrüßt werden wir von einem CUSTOMS Boot, das uns mal wieder
fotografiert. Wer denkt, er könnte ein Boot in AUSTRALIEN einschmuggeln,
der denkt falsch. Die sind hier scharf wie Deutsche Schäferhunde…(sind
Deutsche Schäferhunde eigentlich jetzt auch Weltmeister – wenn wir denn
alle Weltmeister sind?)

Soweit die vergangen Tage. INTERNET müssen wir hier auf den Inseln noch
suchen, ein paar schöne Bilder verdienen es noch, das Licht der Welt zu
erblicken. Ansonsten wollen wir uns einen schönen Tag machen und einen
“Boot überprüfen” Tag einlegen – wir bekommen das Leck noch nicht aus
dem Hinterkopf. Das muss es aber, sonst wird die Weiterreise zur Qual.

Ich sehe aus dem Fenster vom Kartentisch aus, an dem ich diesen Beitrag
schreibe und sehe das atemberaubende Türkise Wasser und die Mangroven am
Ufer. Schwimmen gehen wäre super – hätte nicht ein Nachbarboot vorhin
berichtet, das es einen Hai und zwei Krododile hier auf dem Ankerplatz
gesehen hätte…AUSTRALIEN – das Land der vielen gefährlichen Tiere.

Nicht mehr lange.

Peter.

P.S.:
Ach ja: Heute in der eMail:
MARILLION, 17. Dezember 2014. Köln. Knappe Sache, könnte aber endlich
mal wieder klappen!

Hurra, Hurra, Hurra!


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