- Donnerstag, 13. März 2014, ULURU nach KINGS CANYON, 330 Kilometer
- Freitag, 14. März 2014, KINGS CANYON nach ALICE SPRINGS, 480 Kilometer
Nach der Wanderung in “THE OLGAS” waren wir richtig fertig und hatten irgendwie keine Lust mehr, noch weiter in dieser Hitze und Fliegenwelt zu bleiben. Also haben wir uns zum Rückzug nach ALICE SPRINGS aufraffen wollen…
…beim abendliche Grillen (ohne Fliegen, die sind nach Einbruch der Dunkelheit verschwunden) treffen wir ein Paar aus Augsburg. Und die meinen, wenn wir KINGS CANYON auf dem Rückweg nicht besuchen würden, dann sollen wir doch gleich zu Hause bleiben.
So motiviert schauen wir also auf die Karte und stellen fest, das der Abstecher nach KINGS CANYON eine Alternativroute zurück nach ALICE SPRINGS bietet – also gebongt!
Wir starten am Donnerstag spät, so gegen 10:00 Uhr, es ist schon wieder brüllend heiß aber die Auto-Klimaanlage lässt die schlimme Außenwelt erträglich werden.
Eigentlich sind wir ja im Moment wie Raumfahrer auf einem fremden Planeten. Man kann sich zwar draußen aufhalten, aber nur im Dunkeln. Man kann sich zwar frei bewegen, aber nur (wg. der Hitze) mit großen körperlichen Anstrengungen. Man kann zwar frei Atmen (wenn man ein Fliegennetz über den Kopf hat), aber nur, wenn man dabei auch wie ein verrückter Wasser trinkt.
APOLLO 13 – wir haben uns offenbar verflogen und sind auf dem Mars gelandet.
Am frühen Nachmittag passieren wir den KINGS CANYON Lookout Parkplatz und nach kurzem Studium der Hinweistafeln beschließen wir, die 7 Kilometer Wanderung heute nicht mehr zu machen. Der Weg ist per Definition bereits gesperrt (nach 11:00 Uhr UND mehr als 36°C) und wir wollen uns nicht retten lassen.
Also zum KINGS CANYON Ressort, wieder einer Ferienanlage inmitten der Pampa. Aber alles super gut (bis auf die Bierpreise) und, wie bisher üblich, gähnend leer.
Am Nachmittag wollen wir per Hubschrauber den Canyon erkunden, fällt aber leider unerwartet aus. Die Gründe sind bei mir im privaten Bereich zu suchen und äußerst un-schmeichelhaft.
Nun denn, das war der Donnerstag und zum Trost gehen wir Abends im proppe vollen Busch-Restaurant essen
Der elektronische Wecker (die Bio-Wecker sind ja wieder zu Hause) haut uns wie gewünscht um 6:00 Uhr aus dem Bett und eine halbe Stunde später sind wir auf der Straße in Richtung KINGS CANYON Wanderwege.
Die vielen mit uns eintreffenden Reisebusse lassen erahnen, das Heerscharen von “anderen Touristen” diese Wanderung ebenfalls unternehmen werden – und so ist es denn auch.
Wie immer: Ich erinnere mich mehrmals daran, das ich auch nur als Tourist unterwegs bin und “die anderen” auch nur ihre Besten Bilder haben wollen…gleiches Recht für alle, auch wenn es schwer fällt.
Die Wanderung ist etwas anstrengender als die zwei Tage zuvor, das liegt vermutlich (zumindest bei mir) aber auch daran, das die Füße noch nicht wieder ganz hergestellt sind. Während wir Anfangs noch 22°C hatten, waren es um 11:00 Uhr bereits 34°C mit angekündigten 39°C am Nachmittag.
Nicht, das diese Temperaturen jemanden abschrecken. Man gewöhnt sich daran und wenn man mal klimatisiert (wo auch immer) verschnaufen kann, geht das schon klar.
Wir tauschen mit Bremerhaven Kontaktdaten aus, stellen fest das sie auch einen Reiseblog schreiben und sagen “Good Bye”. Im Auto beschließen wir, über 100 Kilometer Schotterpiste die Abkürzung nach ALICE SPRINGS zu fahren. Weil dieser Weg aber durch ABORIGINES Gebiet führt, ist eine Fahrerlaubnis käuflich an der Tankstelle im KINGS CANYON Ressort zu erwerben. Das machen wir dann bei Volltanken auf und los gehts.
…bis wir 1 Kilometer weiter durch ein riesiges Hinweisschild gestoppt werden.
Blick auf die Karte.
Blick auf das Schild.
Blick auf die Karte.
Hm, die Route ist für “nicht Allradfahrzeuge” augenblicklich Gesperrt. Bei Nichtbeachtung werden harte Strafen (nahe der Todesstrafe) angedroht.
Nicht, das wir feige wären und uns durch allgemeine Drohungen durch eines gemeines, anonymen Hinweisschild verschrecken lassen würden…
…nein, es ist schlicht und einfach die Vernunft: Wenn wir auf dieser Straße mit unserem Raumschiff stecken bleiben, dann müsste man uns zur Strafe 24 Stunden in der Sonne braten lassen – und das wollen wir nicht.
Also kehrt Marsch, kurze Überlegung, warum die Tante bei der Tankstelle das nicht wusste und los!
In ALICE SPRINGS am späten Nachmittag angekommen, verschätze ich mich mit den Dimensionen unseres Fahrzeugs auf dem COLES Supermarktparkplatz, wende und fahre ca 20 Meter Einbahnstraße (auf dem Parkplatz) falsch herum…und werde erstmals, seit wir in AUSTRALIEN sind, wüst von anderen Autofahren beschimpft. Mehrfach.
Tja, was nicht erlaubt ist, soll auch nicht sein.
Heidi sucht eine gute Campsite im Norden der Stadt aus, wir grillen, ich schreibe Blog und der Tag ist gelaufen.
Für den Samstag steht Relaxen und Shopping an, Sonntag packen, aufräumen und sauber machen und Montag dann die Reise nach AUCKLAND.
Wie zur Einstimmung erreicht uns eine eMail der Werft, auf der unser STORMVOGEL wieder fit gemacht wird: Ein Sturm ist im Anmarsch und man hat unser Boot extra gesichert, damit nix passiert.
Gut mit gedacht, will ich meinen!
Peter.