- Montag, 3. März 2014, CAIRNS, 0 Kilometer
- Dienstag, 4. März 2014, CAIRNS, 0 Kilometer
- Mittwoch, 5. März 2014, CAIRNS nach ATHERTON, 80 Kilometer
Als wir Sonntags die CAMPSITE in CAIRNS erreichen, leuchtet die “Bremsbeläge sind runter” Warnleuchte im Cockpit auf. Mit der APOLLO Hotline verhandelt und zugestimmt, das wir das Auto am Dienstag Morgen in die Werkstadt bringen. APOLLO kümmert sich um Werkstadt und Ersatzteile und schickt eMail. So der Plan.
Denn der Montag sollte ganz im Zeichen eines Tagesausflugs nach KURANDA stehen. Hin mit einer historischen Eisenbahn und zurück mit der SKYRAIL, einer Gondelbahn über den Regenwald.
Der PickUp Service am frühen Montag Morgen klappt wie geschmiert und der Fahrer ist (wie bisher jeder Guide (Führer) in AUSTRALIEN) ein echter Scherzbold. Eigentlich könnte man mit solch lustigen Fahrern den ganzen Tag im Bus verbringen…aber er schmeißt uns pflicht-erfüllt am Hauptbahnhof in CAIRNS raus.
Wir entern unseren Waggon und warten auf die Abfahrt.
Wann geht es endlich los?
Halts Maul, Esel!
Der Zug setzt sich in Bewegung, läuft gemächlich durch die Vororte von CAIRNS und beginnt dann seinen Anstieg in die Berge. Der Zug ist diesmal echt lang und so verteilen sich die vielen Passagiere sehr gut in den verschiedenen Waggons.
Das Wetter ist “schwerstens bedeckt” und so ahne ich schon, das die ganz tollen Fotos heute wohl ausbleiben werden.
Wir machten halt an den BARRON FALLS – ja, wenn der BARRON RIVER denn Wasser führen würde, dann wäre das mal ein mächtiger Wasserfall…so ist es ein Rinnsal da da die Felsen herunter stürzt. Allerdings werden so die rauen Felsen erst richtig sichtbar und man bekommt bei längerer Betrachtung den Eindruck, man sei nicht mehr auf der Erde.
In KURANDA angekommen, strolchen wir durch die (Einkaufs-)Stadt und versuchen, den schweren Regenschauern so gut es geht aus dem Weg zu gehen…zum Beispiel beim Lunch.
Erstes echtes Highlight des Tages ist der kleine Vogelpark in KURANDA. Dort fliegen die Vögel frei herum und die ganz mutigen Papageien landen denn gerne auch mal auf den Besuchern. Einige sind durch Hüte geschützt, andere zeigen zu viel nackte Haut (siehe Titelbild).
Das Wetter wird und wird nicht besser…gegen 15:00 Uhr machen wir uns auf den Rückweg mit der SKYRAIL. Diese privat betriebene Gondelbahn ist über 7 Kilometer lang, sehr hoch über dem Regenwald und hat zwei Relaystationen.
An der ersten bekommen wir die BARRON FALLS von der anderen Seite zu Gesicht, bei der zweiten gibt ein Ranger eine kurze Tour. Auf einer Hinweistafel finde ich den bemerkenswerten Satz:
In den vergangenen 200 Jahren haben die Menschen 50% des Regenwaldes auf der Erde vernichtet.
Jupppp, auch ich liebe meine Motorsäge, aber muss man deshalb gleich alles nieder machen? SKYRAIL versucht jedenfalls mit einem real existierenden Regenwald Geld zu verdienen – das ist ja schon mal ein guter Weg!
Manchmal, wenn die Seilbahn ein wenig ruckelt, gibt es ernste Gesichter in der Gondel. Ist schon wirklich hoch – fast so, als wenn man fliegt!
Wir erreichen aber natürlich völlig schadlos die Talstation und wie versprochen wartet unser Fahrer auf uns, um uns zur CAMPSITE zurück zu bringen. Trotz Wetter schöner und empfehlenswerter Ausflug!
Dienstag, 8:00 Uhr bin ich mit dem Wohnmobil wie geplant in der Werkstadt. Die Familie frühstückt derweil in der Campkitchen auf dem Campingplatz. Nach zwei Stunden steht fest: Die Bremsen müssen total erneuert werden und dafür sind nicht alle Teile vorhanden. Die Servicemanagerin der Werkstadt meint lakonisch, VW sei nicht unbedingt der Bestseller in AUSTRALIEN. Stimmt, jetzt wo sie das sagt. Man sieht eigentlich nur VW basierte Wohnmobile von APOLLO, aber nie den richtigen Lieferwagen.
Die APOLLO Zentrale hätte am liebsten, das ich das Auto in der Werkstadt lasse und sie uns für eine Nacht in so einer CAMPSITE CABIN einmieten können. Zum Glück konnte ich denen das ausreden – der logistische Aufwand wäre wirklich enorm. Ich darf das Auto also wieder mitnehmen, soll ganz vorsichtig fahren und am Mittwoch wieder kommen.
Also lassen wir APOLLO 13 (den Namen haben sich Graham und Dianne ausgedacht!) auf der CAMPSITE stehen und wir machen uns zu Fuß auf in die Stadt. “Shoppen in CARINS” und später “Packen in CAIRNS”. Unsere drei Mitreisenden werden uns hier nun verlassen…
…weil der Flug am Mittwoch so früh´ los geht gibt es “nur” ein kleines, aber herzliches Geburtstagsständchen und viel mehr Küßchen als sonst, dann geht es ab zum Flughafen. Während der Wartezeit bis zum Boarding herrscht zumindest bei den Erwachsenen eine leicht gedrückte Stimmung – Abschiede sind halt immer doof. Sehr doof!
Wir bringen APOLLO 13 zur Werkstadt und ein Mitarbeiter kutschiert uns ins zentrale Einkaufszentrum (CAIRNS CENTRAL). Es wird der teuerste Tag in AUSTRALIEN, denn die Reparatur der Bremsen dauert, dauert und dauert. Und wir kaufen, kaufen und kaufen! Wir sind kurz davor, den Nachmittag im Kino zu verbringen, gehen dann aber doch lieber zum Lunch und melden uns selbst mal am Nachmittag in der Werkstadt. Das Auto sei gerade auf Probefahrt, wenn wir wollten könnten wir in einer halben Stunde vorbei kommen.
UND OB WIR WOLLEN!
Also Auto zurück bekommen und direkt wieder auf die Piste. Weil es schon so spät ist schaffen wir nur 80 Kilometer Schlangenkurvenfahrt in den TABLEMOUNTAINS, finden dafür eine schöne CAMPSITE in ATHERTON und übernachten wieder Klimanlagen-frei bei angenehmen Temperaturen.
Der erste Abend “alleine” ist wirklich komisch. Aber gut zu wissen, das Annika und die Kinder bereits gut in SYDNEY angekommen sind und sich am Donnerstag Morgen, sehr sehr früh auf den Rückweg nach Hamburg machen.
Nun beginnt also wieder die traute Zweisamkeit…in einem viel zu großen Wohnmobil. Das war wohl echt ein (mein) Planungsfehler. Wir hätten die Kiste in CAIRNS gegen eine kleinere tauschen sollen…obwohl, wer weiß, was man dann bekommen hätte?
Peter.