Freitag, 28. Februar 2014, UNDARA, 0 Kilometer
Das Buschcamp UNDARA wird zwar gerade mit Minimalbesatzung (2 Serviceleute, 1 Ranger) geführt (dementsprechend sehen die Sanitäranlagen aus), aber wir finden diese leere CAMPSITE richtiggut. Wohl auch, weil hier extrem viele Kängurus herum laufen.
Für den Vormittag haben wir eine Guided-Tour mit dem Ranger durch die in der Welt einmaligen LAVA TUBES gebucht. Mit dem Bus geht es ein kurzes Stück durch den Busch und als ahnungsloser Tourist, erkennt man erst mal nichts. Gar nichts, oder?:
Die Erklärung: Im Vordergrund ist normales Buschland, dahinter, wo es grüner wird sind eingestürzte LAVA TUBES und wenn man da so längs schlendern würde, würde man wohl abstürzen.
Die LAVA TUBES sind durch regelrechte LAVA-Flüsse entstanden. Die Oberseite ist natürlich schneller abgekühlt und bildet so die “Decke”. Darunter ist dann die LAVA wie in einem Rohr noch weiter geflossen, bis nichts mehr nach kam…dadurch sind dann diese Hohlräume, Röhren gleich, entstanden.
Einige “Decken” sind eingestürzt, andere sind erhalten geblieben und (nur mit Führer) begehbar. Größtes Problem in den Röhren ist der Mangel an Sauerstoff, daher sind nur einige zugänglich gemacht worden.
Der Ranger hat so seine eigenen, oftmals richtigen Ansichten über die Welt und das Leben im allgemeinen. Mit der “Macht des Mikrofons” im Tourbus wirft er so zum Beispiel die Frage auf, wieso in AUSTRALIEN eine 0,25 Liter (stille) Wasserflasche an der Tankstelle 2 AUS$ kostet, der Liter Diesel aber nur 1,69 AUS$. Oder wieso Illegale Einwanderer in AUSTRALIEN mehr Lebensunterhalt bekommen, als normale Pensionäre. Warum das Gefängnisessen besser sei als das in den Altenheimen? Was bleibt ist die Erkenntnis, das jedes Land so seine eigenen Probleme mit sich herum schleppt…und mit einer sinnvollen Lösung so seine Probleme hat.
Erst Recht AUSTRALIEN, mit seinen Ureinwohnern, den ABORIGINES. Wem gehört in 2014 welches Land, wer darf es wie bewirtschaften? …
Die Tour ist schneller vorbei als gedacht (aber durchaus OK so) und wir schauen den KÄNGURUS beim Mittagsschlaf zu. Wenn man sich recht ruhig verhält, kommen sie auch mal nachsehen, was man so anstellt.
Ich habe mittlerweile auch so meine Vermutung, warum so viele Tiere tot auf den HIGHWAYS herum liegen:
Selbstüberschätzung, klarer Fall von Überheblichkeit!
Die Tiere glauben vermutlich, so unglaublich schnell sein zu können, das sie es mit allen anderen aufnehmen können und “vor einem” den Weg kreuzen können. Wenn man sich zu Fuß den Tieren nähert, laufen sie erst in letzter Minute weg – und zwar immer **VOR** einem. Klar, zu Fuß holt man die nicht ein, aber bei einem Auto als “Gegner” ziehen sie so immer den kürzeren.
So viel zum Thema “Peter Grzimek – ein Platz für Kängurus” (na klar, richtig wäre Bernhard Grzimek, ein Platz für Tiere)
Eine weitere kleine Busch-Erkenntnis:
Abends (trotz Trockenheit) ein kleines Feuerchen machen (mit Wasser in StandBy) und der Qualm vertreibt Insekten jeglicher Art…logisch, wenn man so nach Feuer stinkt!
Peter.