Die TUAMOTO Atolle liegen ca. 50-100 cm über dem Meeresspiegel. Also wirklich eine ganz andere Landschaft als die riesigen Vulkaninseln der MARQUESS. Wenn in ein paar Jahren der Meeresspiegel weiter steigt, werden diese Atolle wohl im Meer versinken…
…aber bis dahin erfreuen sich die Bewohner einer sehr entspannt wirkenden Lebensweise. Es ist sehr ruhig hier auf TAKAROA, obwohl hier auch Autos fahren, gebaut wird oder die Gartenbautruppe der Kommune den Rasen beidseits der Straße trimmt.
Natürlich finden wir nicht heraus, wie die Einwohner ihren Lebensunterhalt bestreiten, aber ohne massive Förderung aus Frankreich wird das hier wohl nicht funktionieren. Kein Tourismus und der angebliche “Exportschlager Black Pearls” ist unsichtbar. In der Lagune kann man zwar die Zuchtgebiete erkennen, aber alles recht dezent.
Am Montag (17/06/2013) kommen gleich zwei Versorgungsdampfer nacheinander an. Die kommen einmal pro Woche und liefern wirklich alles denkbare. Beim zweiten Dampfer sind Graham und ich vor Ort und beobachten das Treiben an der kleinen Pier.
In Gitterboxen werden Kinderfahrräder, Computer, Konserven, Getränke, Pflanzen und Kartons mit unbekanntem Inhalt angelandet und jede Familie, die eine Lieferung erwartet ist mit ihrem PickUp vor Ort und sucht seine Bestellung. Ist sie gefunden, wird auch schon unmittelbar auf den Truck gepackt und beim Supervisor der Empfang bestätigt. Diesel wird direkt vom Dampfer in Fässer und Tankwagen abgezapft. Das ganze macht den Eindruck des Highlights der Woche. Sehr geschäftig aber auch sehr entspannt. Die beiden Gabelstapler wieseln um die Trucks herum und verladen alles, was zu schwer für die Menschen ist.
Und die Kinder nutzen die langen Vorschiffsleinen des Dampfers als Kletterseile – die kalte Abkühlung im Wasser wird dabei sicherlich in Kauf genommen…
Wir entdecken einen Supermarkt und kaufen ein paar Kleinigkeiten ein – für das Geld würde man in Deutschland einen vollen Einkaufswagen hin bekommen. Aber gegen Geld gibt es einfach fast alles. Auch Bier…
…das TAHITI Bier kaufen wir bereits seit den MARQUESS in Glas-Pfandflaschen. Das ist aber auch die einzige umweltgerechte Verpackung hier. Coca-Cola kommt in Plastikflaschen auf die Insel. Wie zum Hohn steht auf der Verpackung “please recycle”. Wie & Wo denn bitte schön? Wieso bekommt man diesen Mega-Konzern nicht dazu die leeren Flaschen wieder zurück zu nehmen? Irgendwie bekommt er ja auch die vollen auf die Insel?
Wir sammeln zwar nach wie vor wirklich jeden Plastikschnipsel und schmeißen ihn nicht über Bord, aber wenn wir ihn dann an Land in eine Abfalltonne stecken beschleicht uns das Gefühl das das Zeug eben nicht recycelt wird, sondern deponiert, verbrannt oder einfach ins Meer geschmissen wird.
MAUNIE und STORMVOGEL machen sich ein wenig Sorgen, ob und wie wir unsere Anker wieder heraus bekommen. Wir ankern auf unglaublichen 18 Meter Wassertiefe – und mussten dazu unsere 30 Meter Ankerkette mit einem 30 Meter Ankertau verlängern. Das wäre eigentlich kein Problem – wenn man von Sandboden ausgehen könnte. Aber im frühen Morgenlicht sehe ich tief unten unseren Anker: In einen Felsen eingefressen, die Kette um ein paar andere Felsbrocken umwickelt. Na, ob wir das in der richtigen Reihenfolge wohl wieder abwickeln können? Für Mittwoch ist Wind angesagt, da werden wir es wissen – wir wollen weiter zum KAUHUI Atoll. Ca. 90 Seemeilen – damit wir dort bei Tageslicht ankommen werden wir erst am Mittwoch Nachmittag aufbrechen (…wenn uns die Anker denn frei geben), über Nacht mit einem strammen Am Wind Kurs nach Süden gehen und im Laufe des Donnerstags auf KAUHUI ankommen.
Hier wieder ein paar schöne Bilder von unserem aktuellen Aufenthaltsort…eine gute Internetverbindung ist doch was schönes
Peter.