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Channel: Wiedekamm Elmshorn
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Tag 11 und 12: Im Westen nichts neues….

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…jedenfalls sehen wir kaum noch andere Boote und hören auch keine Funkanrufe mehr mit. Absolut einsam!

Wir stehen nun ca. 1.250 Seemeilen vor dem Ziel und laufen seit gestern (Freitag 7/12/2012) fast ausschließlich unter Motor. In der Nacht haben wir zweimal versucht mit dem wenigen vorhandenen Wind zu segeln, aber außer aufwendigen (…und aufregenden!) Segelmanövern kam dabei nicht viel heraus.

Also weiter mit dem “Brüllaffen” unten in der Bilge. Das ist schon merkwürdig nach 10 Tagen “Ruhe” (…nur im Sinne der Akustik!) dieses laute Teil nun an der Backe zu haben.
Aufgrund der Lautstärke musste Hendrik seine Koje räumen und ins Deckshaus ziehen.
Dadurch, das kein Segel (und kein tiefer Schwingkiel) das Boot stabilisiert rollen (schaukeln von einer auf die andere Seite) wir wie blöde. Eine Welle schubst uns an und dann folgen 6-10 Rollbewegungen zu jeder Seite, jede heftiger als zuvor und dann beruhigt sich das Boot wieder.

Das erste Boot ist wohl bereits gestern in St. Lucia angekommen. OK, zwei Tage früher gestartet, aber dennoch kommt sich der Skipper gerade wie eine lahme Ente vor. So ist es halt mit Wettbewerben und direkten Vergleichen.

Mit Ulrike und Matthias von der BELLA haben wir uns hier in der Gegend, so 1.000 Seemeilen vor Grenada für das Sylvesterfest verabredet. Wir suchen noch nach einer netten Ecke, schmeißen dann unseren Anker in 4.000 Meter Wassertiefe (…oh je, haben wir soviel Leinen – wenn wir alles, aber auch wirklich alles zusammen knoten?) und warten. Dann können wir wenigstens die Maschine abstellen.

Die sprang übrigens gestern tadellos an…nur auf dem Cockpit Instrumenten-Panel des NANNI-Diesels steht nun das Wort “PULSE” – sollen wir jetzt den Puls fühlen?

Weil die Motorfahrt absehbar war mussten wir gestern noch unser kleines “Kompassproblem” lösen. Die elektrische Selbststeuerung fährt mit einem elektrischen Magnetkompass. Das Teil ist im Salon in einer Backskiste verbaut. Darin haben wir auch alle Trinkwasserflaschen verstaut. Irgendwie ist durch die Schaukelei der ersten Tage eine Flasche auf den Kompass gerutscht und hat dort die Folientaster für die manuelle Kompasskorrektur betätigt. Im Ergebnis meinte dann der Kompass: Wir fahren 180° in die andere Richtung. Also zurück auf Factory-Default und den Kompass auf hoher See neu kalibrieren. Dazu drückt man dann wieder ein paar Folientaster und fährt mit dem Dampfer einen Kreis. Das ging bei der ruhigen (nicht stillen!) See ganz gut. Das macht man übrigens auch so mit den Kompass-Sensoren in den Smartphones.
Den keinen Erfolg über die Technik im stillen gefeiert – und die Gewissheit, das das nicht so schnell wieder passiert: Die Backskiste ist schon ziemlich leer!

Unser Leck im Unterwasserschiff bedarf derweil täglicher Pflege: Obwohl der Schwingkiel eingefahren ist leckt es an der Achse ca. 1-1,5 Liter Seewasser. Scheint nicht mehr (pro Tag) zu werden, muss aber jeden Tag manuell ausgepumpt werden weil die Bilge so klein ist und es keine Lenzeinrichtung dafür gibt.
Segelfreund Wolfgang überlegt bereits konstruktive Alternativen – ich für meinen Teil habe jedenfalls keine Lust auf “Spanien II” – nur diesmal in der Karibik.
Also werden wir mit dem Leck zumindest im Dezember/Januar leben müssen – und dann sehen, wie es weiter geht. Denn soviel ist klar: Das wird keine leichte Nummer.

Und zuletzt stellt sich folgende Frage: Was macht eigentlich Bruce Willies?

(Und nicht, liebe BELLA Crew, Telly Savalles. Der hat zwar auch keine Haare auf den Kopf, aber ein völlig falsches Image!)

OK, ihr wollt ein Bild, gut, ihr bekommt ein Bild. Der Preis ist aber nicht der angebotene Lolly (päh!) sondern ein Beruhigungsgetränk meiner Wahl!

Here we go:
(nur zu sehen auf www.wiedekamm.com)

Peter, mit Freigabe durch den Kommunikationsoffizier Heidi.


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