[offener Brief von Pierre Piton an sein Management, dessen genauer Aufenthaltsort seit Jahren eigentlich unbekannt ist]
Liebes Pierre Piton Management,
lieber Don King,
diese ewige Abwesenheit nervt langsam!
Nie ist das Management da, wenn man es braucht. Habe vor, mein Programm zu ändern. In Zeiten von #metoo erscheint mir „Ich war 17 und sie 31“ (Besser bekannt unter „Und es war Sommer„) nicht mehr angemessen – ja, sogar gefährlich für meine weitere Karriere! Also müsste wohl ein neues Stück einstudiert werden und mein Management, welches unvergleichbar in Personalunion unternehmerische Fähigkeiten mit der Nachahmung markanter elektrischer Gitarren („diudiudiuuuuuu!“) vereint, weilt, wie immer, in weiter Ferne.
Es ist zum verzweifeln!
Allein, auf mich gestellt, habe ich mich nun ohne Rücksprache für einen alten Vicky Leandros Titel entschieden – „Ich liebe das Leben!„. Scheint mir sehr angesagt sein zu können! Zum einen reflektiert es im verborgenen das inzwischen völlig zerrüttete Verhältnis zwischen mir, Pierre Pition, und meinem in der Ferne weilenden Manager Don King. Zum anderen, für die weniger informierten Kenner der wahren Verhältnisse in der deutschen Schlagerbranche, enthält der Text einige weise und kluge Aussagen die unser zukünftiges Publikum, die so genannten Best-Ager 50+, doch wohl alle nachfühlen können:
1) Was kann mir schon geschehen?
2) Man stirbt nicht gleich daran!
3) Die Welt ist schön!
4) Glaub mir, ich liebe das Leben!
Es ist mir absolut unverständlich, wie meinem Management eine solche Perle des deutschsprachigen Liedguts durch die Lappen gehen konnte. Immerhin wurde das Lied bereits 1975 veröffentlicht!
Ich schlage vor, das wir bei diesem nun von mir (!) wieder entdeckten Meisterwerk auf den Einsatz der sowieso immer viel zu dominanten Managementgitarre verzichten und statt dessen einen kraftvollen Managementchor einbauen. Wie das hochverehrte, sich in der karibischen Sonne wälzende Management am Ende des Liedtextes in Zeile (34) selbst nachlesen kann (falls Don King die Sonnebrille mal von der Nase nimmt):
Ich zitiere:
„La, La La La La La, La, La La La La La“
Diese Zeile erscheint mir sehr geeignet, dem beschränkt künstlerisch fähigen Management zu genügen.
Lieber Don King, ich hoffe sehr, ich überfordere damit Deine Stimmbänder und überschreite jegliche Grenzen mit dieser anspruchsvollen Textzeile aus fremder Feder Deines von der karibischen Sonne eingedampften und von Kubanischen Rum vernebelten Kleinhirnes!
Jetzt werde ich doch richtig wütend.
Jawohl. Ja. Jetzt!
Oh, mein geliebter Don, komm doch bitte einfach zurück!
Mach es so, das es wieder wie früher wird!
Ohne Dich werde ich wieder versagen.
Ohne Dich wird das Publikum gar nicht erst kommen – und die drei, die vielleicht doch kommen, die werden weg laufen!
Wenn Du bei der Premiere dabei wärst, könntest Du bis zu Deinem Einsatz das Publikum vielleicht einfach fest halten?
Aber ach, was kann mir schon geschehen?
Glaube mir, ich liebe das Leben!
Dein Pierre Pitron.
P.S.: Die von Dir ins Gespräch gebrachte Bankverbindung ist ungültig. Als wir gemeinsam das Konto seinerzeit im Jahre des Herren 2013 bei der einzigen Bank der TOBAGO CAYS an Bord der BELLA eingerichtet haben, hast Du offensichtlich im Kleingedruckten übersehen, das ein monatlicher Zahlungseingang von mindestens einem karibischen Dollar erwartet wurde. Die freundliche Dame der Bank hat Dich extra darauf hingewiesen. Ihren Namen habe ich nach all den Jahren zwar vergessen, aber ich bin sicher, er fing mit „U“ an. Ich weiß zwar bis heute nicht, wo Du, mein lieber Don, die Unsummen an Schwarzgeld gebunkert hast, die ich Dir täglich aus meinen Einnahmen als Boatboy ausgehändigt habe. Vielleicht hast Du es ja auch selbst schon vergessen? Für den Fall das Du in Kürze in PANAMA vorbei kommst: Frage dort doch mal nach – eigentlich liegt da immer Geld rum!
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Vicky Leandros: Ich liebe das Leben
Text&Musik: Leo Leandros, Klaus Murno
(01) Dein Koffer wartet schon im Flur
(02) Du Iässt mich allein
(03) Wir sehen uns an und fühlen nur
(04) Es muß wohl so sein
(05) Noch stehst du zögernd in der Tür und fragst
(06) Was wird aus Dir?
(07) Nein
(08) Sorge dich nicht um mich
(09) Du weißt
(10) Ich liebe das Leben
(11) Und weine ich manchmal noch um Dich
(12) Das geht vorüber sicherlich
(13) Was kann mir schon geschehen?
(14) Glaube mir
(15) Ich liebe das Leben.
(16) Das Karussell wird sich weiter drehen
(17) Auch wenn wir auseinander gehen
(18) Mag sein
(19) Dass man sich selber oft viel zu wichtig nimmt
(20) Verzweifelt auf ein Feuer hofft
(21) Wo es nur noch glimmt
(22) Wenn so was auch sehr weh tun kann
(23) Man stirbt nicht gleich daran.
(24) Was kann mir schon geschehen?
(25) Glaub mir: Ich liebe das Leben
(26) Das Karussell wird sich weiter drehen
(27) Auch wenn wir auseinander gehen.
(28) Vielleicht gefällt es mir
(29) Wieder frei zu sein
(30) Vielleicht verliebe ich mich aufs neu
(31) Man wird ja sehen
(32) Die Welt ist schön
(33) Wie es kommt ist einerlei
(34) La La La…La, La, Laaaa, La
(35) Du weißt ich liebe das Leben.
(34) La La La…La, La, Laaaa, La
(35) Ich frage dich:
(36) Was kann mir schon geschehen?
(37) Glaub mir ich liebe das Leben
(38) Das Karussell wird sich weiter drehen
(39) Auch wenn wir auseinander gehen
(40) Auch wenn wir auseinander gehen
(41) Du weißt ich liebe das Leben!
============ SCHNIP / SCHNAP ==============