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CAPRI, ISCHIA und Co.

Nun haben wir die guten Plätze in ITALIEN endlich gefunden – man muss nur weit genug fahren.

Fahren, nicht segeln. Wir motoren seit dem 9. August 2015, seit ROCIELLA IONICA, seit mehr als 400 Seemeilen. Absolut kein Segelwind. Was sollen wir mit 6-10 Knoten Wind nur anfangen? Die 10 Knoten wären vielleicht gerade so OK, wenn dann nicht der Schwell die Segel immer durcheinander bringen würde. Das Thema “Seglerglück” hatten wir ja schon, also fahren wir unter Maschine weiter, bis wir in windigere Ecken des Mittelmeeres kommen.

Seit dem letzten Bericht haben wir folgende Stationen gemacht:

  • CETRAO (51sm)
  • P. TA. DEGLI INFRESHLI (38sm)
  • PALINURO SOUTH (7sm)
  • CAPRI (59sm)
  • ISCHIA (20sm)
  • ILE DI PALMARATA (54sm)

Jetzt (Sonntag, 23/8/2015) sind wir auf dem Weg nach ROM, die See ist platt und die knapp 60 Seemeilen wollen klug genutzt werden. Noch 31 Seemeilen bis zur Ansteuerung, nun aber los!

Also Bilder kopieren, sortieren, auswählen und für den Blog vorbereiten und natürlich einen ansprechenden Text dazu schreiben.

CETRAO war ein reiner Übernachtstop – vor der Marina geankert um nicht “ausgeraubt” zu werden. Keine Disco, kein Schwell, keine Erinnerung.

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Durch (mal wieder) eine Empfehlung haben wir die Bucht (oder besser Naturhafen) P. TA. DEGLI INFRESHI auf dem Festland gefunden. Diese wunderschöne Bucht ist nach Süden komplett offen und unser erstes richtiges Highlight in ITALIEN. Die Küstenwache hat hier viele (15+) Mooringbojen ausgelegt, an denen man kostenlos festmachen kann, wenn man denn eine freie Boje erwischt. Als wir ankommen ist bestes Wetter und viele einheimische Wassersportler vergnügen sich auf ihren Booten und im kristallklaren Wasser. Wie durch ein Wunder ergattern wir eine freie Mooring, machen fest und lassen es uns besonders gut gehen – ob des guten Wetters machen wir denn auch mal keine Fotos, können wir ja morgen machen…
…später lernen wir, das erstens das Wetter nicht immer gut ist und zweitens ein voll belegtes Mooringfeld nicht bedeutet, das man weiter ziehen muss. Denn hier ist es üblich das die Boote ins Päckchen gehen und so warten, bis Platz entsteht. Denn der entsteht immer, weil fast alle Motorboote am späten Nachmittag wieder nach Hause fahren – und die Bucht einsam und verlassen wirkt.

Vielleicht sind die Einheimischen aber auch nur abgedüst, weil sie Insider-Wetterberichte hatten? Denn der Sonntag beginnt trübe und es steht ein unangenehmer Schwell in der Bucht.

Gehen oder bleiben?

Irgendwann am späten Vormittag entscheiden wir uns zu gehen, denn der Schwell wird wirklich ungemütlich und schüttelt uns auf den Booten durch. Nur 7 Seemeilen entfernt gibt es die nächste Ankergelegenheit und mit Chance ist es da ruhiger.

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Also auf den südlichen Ankerplatz von PALINURO – landschaftlich wieder 1A und tatsächlich etwas ruhiger. Wir verbringen den Montag (17/8/2015) an Land und müssen erst mal lernen, das man sein Dingi in ITALIEN nicht überall am Strand ablegen kann – die (vermutlich) Pächter, die ganze Strandabschnitte mit Sonnenschirmen und Sonnenliegen zugepflastert haben, mögen keine nicht zahlenden Seegäste. Natürlich finden wir eine gute andere Stelle um an Land zu gehen und laufen etwas weiter um in den netten kleinen Ort zu kommen. An der Nordseite von PALINURO steht eine richtige Brandung auf den Strand – gut, das wir nicht weiter gefahren sind.

Die Wetterkarte des ITALIENISCHEN Wetterdienstes kombiniert Wind und Schwell in einer Grafik. Das ist gut, denn daran kann man gut erkennen, ob man weiter fahren sollte oder sich lieber verkricht.

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Quelle: http://www.meteoam.it/prodotti_grafici/statoMareVento10metri

Quelle: http://www.meteoam.it/prodotti_grafici/statoMareVento10metri

Am Dienstag weiter nach CAPRI. Die Internsetseite des dortigen Hafens verrät uns vorab die Liegekosten für unsere Boote: STORMVOGEL 200 €, SOUTHERN STAR 280 € – pro Nacht versteht sich. Kein Gedanke daran, so viel Geld für einen Liegeplatz auszugeben!
Also gehen wir auf die Südseite von CAPRI, in den Ort PICCOLO MARINA auf Anker. Wir haben super Glück mit Wind (kaum vorhanden) und sehr erträglichem Schwell. Als wir auf CAPRI ankommen haben wir eine leichte Krise in dem Gewusel von Booten einen Ankerplatz zu finden – denn nur ein etwa 500 Meter breiter Streifen vor den Felsen taugt als Ankergrund. Auch hier verlassen die Einheimischen am Abend die Ankerplätze und man kann, falls notwendig, sich einen besseren Platz für die Nacht aussuchen.
Wir lassen unseren Dampfer da, wo wir erstmals den Anker schmeißen und gehen am nächsten Morgen früh an Land. Logisch – auch hier erst mal das Problem, einen “Parkplatz” für das Dingi zu finden. Kurzerhand legen wir es auf die Pier, da stört es hoffentlich niemanden.

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Mit dem Nahverkehrsbus nach CAPRI City. Die Fahrer haben echt jede Kurve drauf und können zentimetergenau ausweichen oder einparken – echt nicht schlecht!

Im Törnführer steht, ein Besuch auf CAPRI sei ein muss. Stimmt, es ist wirklich eine besondere Insel mit einem besonderen Ambiente. Dem Ambiente der Reichen und Schönen. Unser Spaziergang durch die Stadt gefällt uns sehr gut – ob der frühen Stunde werden wir Zeuge, wie der Ort zum Leben erwacht, wie die Geschäfte und Bars öffnen, wie Elektrokarren Waren aller Art ausliefern und wie die Müllabfuhr abenteuerlich überladen versucht, die Berge des Vorabends zu beseitigen.

Später dann kommen die Tagestouristen mit den Schnellfähren vom Festland herüber und es wird voll in der Stadt. Ein schnelles Bier für 8 € und zurück an Bord. Nun gibt es eine Schlange am Nahverkehrsbus und wir warten geduldig auf unseren Rücktransport.

Wir entscheiden uns zur Weiterfahrt am frühen Nachmittag. Es sind nur 20 Seemeilen bis ISCHIA und mit CAPRI sind wir, so schön es auch ist, schon durch. Als wir nach Norden blicken können sehen wir eine riesige dunkle Gewitterfront voraus, fahren langsamer, um dort nicht hinein zu geraten, geraten natürlich doch hinein und sind am (eigentlich) hellichten Tage mit Positionslaternen und Radar unterwegs. Das Gewitter bringt eine ganz kurze Böe von 20 Knoten, dann nichts außer Regen, Blitzen und ohrenbetäubenden Donner. Ganz schön heftig!

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Gegen 16:30 Uhr schmeißen wir unterhalb der Burganlage auf ISCHIA den Anker. Schon wieder sehr, sehr schön hier! Wer hätte das gedacht?

Also wieder ein Tag Landgang und auch diesmal können wir keine Motorroller oder ein Auto mieten. Ausgebucht, Ausgebucht, Ausgebucht. Also wieder Nahverkehrsbus und kleine Stadtbegehung statt großer Inseltour. Auch OK.

Bei einem Schiffsausrüster sehe ich einen Impeller-Abzieher (ähnlich einem Radabzieher) und frage nach den Preis: 160 € – wer hätte das gedacht? Also für 20 € oder so hätte ich ihn ja gekauft, aber irgendwie ist auf diesen Ferieninseln in der Hochsaison alles dreistellig – mindestens! Image may be NSFW.
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;-)

Abends gehen wir sehr schön und vor allem auch sehr gut Essen – die Spagetti in Tomaten, Konblauch und Olivenöl müssen wir unbedingt mal nachkochen!

Wir verlassen ISCHIA am frühen Morgen des 21.8.2015 (Freitag) mit dem Ziel PONZA – einer weiteren Inselempfehlung. Wie schon fast üblich reißen wir die ganze Strecke unter Motor ab – extrem unbefriedigend. Aber wenigstens volle Batterien – kein echter Trost.
Wir gehen auf die (so denken wir) weniger bekannte Nachbarinsel von PONZA, der ILE DI PALMAROLA . Der Törnführer hat nur ein paar Sätze für diese Insel übrig und so überraschter sind wir, also auch hier hunderte von Sportbooten um die Insel herum ankern.

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Na ja, so denken wir, das muss man so sehen:
ITALIEN hat so an die 60 Millionen Einwohner und vielleicht 10 Inseln, die man mit dem Boot besuchen könnte. AUSTRALIEN hat gut 23 Millionen Einwohner und (angeblich) tausende von Inseln – da ist man denn auch mal eben alleine unterwegs Image may be NSFW.
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;-)

Aber nicht hier, in Bella Italia wo das Leben auf dem Wasser ebenso selbstverständlich zu sein scheint, wie in INDONESIEN…na ja, auch deutlich luxuriöser.

PALMAROA ist ein beachtlicher Felsklotz im Wasser und wenn wir nicht so großes Glück mit dem sehr ruhigen Wetter hätten, mit Sicherheit kein guter Ankergrund. Aber bei platter See eine Reise wert!

Auf Landgang verzichten wir mangels Bergsteigerausrüstung. Statt dessen umrunden wir die Insel mit den Booten am Samstag, finden noch vollere “Ankerbuchten” und legen uns dann auf der Südseite wieder auf den Haken.

Tja, das war sie dann, die große ITALIEN Inseltour. Wir sind froh, diese schönen Stationen gesehen zu haben denn die ersten Eindrücke von ITALIEN waren doch eher ernüchternd.

Noch 23 Seemeilen bis zur Ansteuerung – und die Bilder sind noch nicht fertig!

Hurtig, hurtig!

Peter.

P.S.:  15 Seemeilen bis Ansteuerung – fertig!


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