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Channel: Wiedekamm Elmshorn
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Tanjung Puting National Park

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21-22. Oktober 2014

Der TANJUNG PUTING NATIONAL PARK liegt im Süden der Insel BORNEO (oder hier auch KALIMANTAN genannt), ganz in der Nähe der kleinen Fluss-Hafenstadt KUMAI. Tags zuvor sind wir mit dem STORMVOGEL dort angekommen und haben unsere Dschungeltour bei ALI gebucht.

Wie verabredet werden wir am Dienstag Morgen um 7:30 Uhr mit dem KLOTOK vom STORMVOGEL abgeholt. Der Name KLOTOK bezeichnet einen ganz speziellen Boottype in diesem Teil von INDONESIEN. Wie üblich, sehr schmaler, langer Rumpf, darauf dann aber zwei Decks von dem das untere der Mannschaft vorbehalten istund das obere den Passagieren.

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Wir nehmen noch unsere mitreisenden Freunde von SOUTHERN STAR und ODA auf und los geht die lustige Flussfahrt auf dem SEKOYER RIVER.

Es sind noch viele andere KLOTOK´s unterwegs – so weit wir wissen ist das die einzige Anreisemöglichkeit in den TANJUNG PUTING NATIONAL Park. Für uns 6 Gäste gibt es 4 Menschen, die für uns sorgen. Kapitän, Assistent des Kapitäns, Tourguide und Köchin.

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Wir sitzen auf dem Oberdeck auf soliden Deckchairs und gewöhnen uns erst mal ein…

…aber nicht zu lange. Es wird dunkel und ein echter Wolkenbruch entlädt sich über den Flecken Dschungel, auf dem wir gerade unterwegs sind. Eilig werden Planen an den Seiten unseres Oberdecks herunter gelassen damit das Deck trocken bleibt – denn später werden wir darauf noch schlafen.

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Es schüttet und kühlt ab – guuuut so!

Es werden sich sehr einseitige Wasserpistolen-Feuergefechte mit anderen KLOTOKs geliefert (die anderen sind ja unbewaffnet) und manchmal schießen Heckenschützen auch an Bord unseres KLOTOK auf ahnungslose mitreisende Touristen.
Für absolute Verwunderung sorgt aber ein mitreisender Affe. Der taucht manchmal und völlig unerwartet vor der Köchin oder dem Kapitän auf und bringt die ganz durcheinander. Auch auf dem Oberdeck wurde er mehrfach gesehen…
…allerdings kennen wir sein schreckliches Geheimnis: Es ist PER von ODA, der, ganz wie Dr. JEKYL und Mr. HIDE, von einem Kostümierung-Trieb übermannt wird und als Affe verkleidet durch die Gegend läuft. Der arme PER!

Die URANG UTAN´s (bedeutet überings “Mann aus dem Wald”) leben völlig frei in diesem Nationalpark, aber man hat drei Fütterungsstationen eingerichtet an denen zu festen Zeiten Bananen für die URANG UTAN ausgelegt werden. Die kommen dann durch die Bäume geschwungen, Tarzan sehr ähnlich, und verkosten diesen Schmaus mit ganz offensichtlichem Genuss.
Wir genießen aber erst mal unser köstliches Mittagessen und fragen uns, ob alle KLOTOK´s so gute Köche an Bord haben?

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Auf dem weiteren Weg ereignet sich auf einmal eine technische Panne: Die Steueranlage unseres KLOTOK´s geht kaputt (Steuerseil gerissen), wir treiben gemächlich in die Uferzone, werden später aus dem Ufer gezogen und steigen auf ein anderes KLOTOK um, um rechtzeitig bei der Fütterung zu sein.
Alles ganz normal, alles ohne Aufregung. Kommt wohl öfters vor – aber wieso ist unser KLABAUTERMANN vom STORMVOGEL einfach ungefragt mit gekommen?

Wir erreichen die am weitesten entfernte Station CAMP LEAKEY am Nachmittag. Durch gut angelegte Wege durch den Urwald erreichen wir die Station und sind etwas überrascht. Ein einfaches Holzpodest und ein paar Meter davor eine Leine als Absperrung – das ist alles. Die ORANG UTAN scheinen nicht besonders wild oder aggressiv zu sein – GUT SO!

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Die Bananen liegen schon auf dem Holzpodest und wir hören ein Rascheln und ein Rauschen. Wir sehen wie Baumkronen sich wie von Geisterhand bewegen – wir sehen aber keinen ORANG UTAN – bis er auf einmal vor dem Podest auftaucht, sich kühn nach oben schwingt und in aller Seelenruhe zu Mampfen anfängt. Wir lernen später, das immer der männliche ORANG UTAN zuerst kommt, dann die weiblichen, oft mit ihren Kindern.

Die Methode des Schälens der Banane ist recht eigenwillig. Obwohl die Tiere eigentlich vier gleichwertige Arme haben, mit denen sie greifen und klettern können, nehmen sie die Banane in eine Hand und halten sie quer vor dem Maul. Mit einem Biss wird die Schale aufgemacht und abgezogen und die Banane mit der Hand ins Maul gestopft. Mit den anderen drei Armen hängen sie sich irgendwo ein um möglichst lässig auszusehen – oder sitzen einfach auf dem Podest herum.

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Nach dem ungefähr 30 oder 40 Bananen vertilgt sind, trollt sich der Chef zurück auf die Baumkronen und es erscheint das Weibchen – gleiches Verhalten. Zwischendurch kommen aber auch noch ein paar kleine Affen vorbei und klauen einfach 2 oder 3 Bananen für den Eigengebrauch.

Wir Touristen stehen schweigend (oder höchstens leise flüsternd) hinter unserem Absperrseil und schauen respektvoll zu. Denn eines ist klar: Die Tiere sind so schnell und geschmeidig, die würden uns schneller erreichen als wir laufen könnten.

Also bloß keine Aufregung!

Unser repariertes KLOTOK ist mittlerweile auch am Anleger angekommen und wir kehren zurück an Bord. Nun wird alles für das Nachtlager vorbereitet und wir gehen ein paar Kilometer vom Camp entfernt an der Uferböschung längsseits. Das Boot wird an Bäumen fest gemacht, die Nachtlager (Matrazten, Moskitonetzte und Kopfkissen) auf dem Oberdeck gerichtet, es wird dunkel, wir bekommen unser köstliches Abendessen und dann sitzen wir da. Inmitten des Dschungels mit seiner ureigenen Geräuschkulisse, die, erstaunlich, irgendwann ganz verebbt und es wird still. Ganz still.

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Der Mittwoch Morgen bricht an und langsam kehrt das Leben an Bord zurück. Und in den Urwald. Nicht aufdringlich laut, aber ganz hörbar ist auch für die dort lebenden Tiere die Nacht vorbei. Einige Mitreisende beschweren sich freundlich über deutlich hörbare Atemgeräusche anderer während der Nacht – ja ja, so ist das, wenn man zusammen in einem Schlafsaal übernachtet ;-)

Wir bekommen Frühstück, die Manschaft baut das Nachtlager ab und wir fahren zum zweiten Camp: PONDOK TANGGUY

Nun wissen wir ja schon, was uns erwartet und wir sehen die ORANG UTAN nun auch viel früher in den Bäumen. Gleiches Ritual wie am Vortag: Chef zuerst, dann die anderen männlichen ORANG UTAN und dann die weiblichen mit den Kindern. Da muss man manchmal schon ganz genau hinsehen um die Kinder zu erkennen, denn die halten sich eng umschlungen am Bauch der Mutter auf.

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Der Autofokus des 200mm NIKON Objektivs hat so seine Schwierigkeiten mit dem Scharfstellen – durch die Bäume und Blätter hindurch zum Objekt der Begierde, aber es gelingen irgendwie ein paar schöne Fotos.

Es geht weiter zm ersten Camp (TANJUNG HARPAN), das offenbar vor Ewigkeiten eingerichtet wurde und mittlerweile recht verfallen wirkt. Wir haben die Tour pauschal gebucht und wissen nicht, wie hoch der Eintritt in den Park wirklich war. Aber es gibt hier so viele Touristen, da muss doch Geld für die Instandhaltung da sein?

Obwohl: Diese halb verfallene Kulisse im Urwald hat auch ihren Charme.

Je mehr man sich mit den ORANG UTAN beschäftigt, um so mehr kommen sie einem bekannt und menschenähnlich vor. Manchmal bleiben sie für sekunden regungslos stehen, sehen einen an als ob sie verstehen wollten, was wir da gerade machen. Dann wenden sie sich ab und futtern weitern. Bananen, immer zu Bananen!

Es wird Zeit für die Rückfahrt, denn wir wollen noch in der Dämmerung bei unseren Booten sein.

Alles hat ganz wunderbar geklappt, unsere Boote liegen da, wo wir sie verlassen haben und es ist auch nichts abhanden gekommen. Ursprünglich hatte man uns eine Bordwache angeboten, aber keiner wollte einen Fremden an Bord haben.

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Zwei richtige Urlaubstage gehen zu Ende und wir bereiten uns für eine frühe Abfahrt am Donnerstag Morgen vor.

Neues Ziel: BELITUNG, knapp 400 Seemeilen to go.

Peter.

 


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