Nicht, das wir Adrenalin-Junkies wären und uns deshalb in der Hauptstadt des Neuseeländischen Warnsinns zwei Tage aufhalten würden…aber zum einen ist die Stadt wirklich nett und zum anderen “mussten” wir auf besseres Wetter für unseren geplanten Hubschrauberflug warten…
Donnerstag, 23. Januar 2014
Das Wetter ist grau in grau. Am Vormittag mit dem Camper in die Werkstatt, weil die 12 Volt Anlage ausgefallen ist. Kein Licht, kein Wasser und kein Herd. Die Mechaniker bauen das halbe Auto auseinander, rufen beim Vermieter an und finden schließlich durch Zufall einen Wackelkontakt an der Verteilertafel. Nach 1,5 Stunden ist das Problem gelöst, der Vormittag vorbei und wir sind wieder zurück auf der sehr individuellen Creekside Campsite im Herzen der Stadt.
Individuell, weil der Niederländische Besitzer im früheren Leben offenbar Klempner war:
Am Nachmittag dann mit der Gondel eine Etage höher, aber die tief hängenden Wolken und das nasskalte Wetter lassen trotz der Höhe keinen echten “Ahhhh” Effekt aufkommen.
Später beschließt dann Heidi im Alleingang (Unerhört!), das wir uns in ein warmes und trockenes Kino verziehen und endlich den zweiten Teil vom HOBBIT sehen…das Kino in QUEENSTOWN ist eher ein großes Wohnzimmer mit Ledersesseln, die Nachmittagsvorstellung ist Rappelvoll, wir sitzen in der ersten Reihe weil wir spät dran sind und vor lauter 3D Effekten sind wir auf einmal mitten im Film! Wer war hier noch der Hobbit? Unglaublich!
Nur mal so für die, die den zweiten Teil noch nicht gesehen haben: Der ist wirklich doppelt besser als der Erste. Lohnt sich wirklich.
Nun denn, am Abend noch viel Internet gemacht und ich habe immerhin VIER Leuten per eMail endlich geantwortet…es fehlen aber noch so 10, oder so?
Freitag, 24. Januar 2014
Wir haben uns immer gefragt, wie man die Berge besser begreifen könne – insbesondere deren Höhe. Also muss man wohl auf Augenhöhe mit dem Kollegen Berg kommen und aufsteigen – mit einem Hubschrauber!
Das Wetter ist 1A, endlich, und so geht es am Morgen um 10:00 Uhr los. Erste Überraschung: Das Teil fliegt wie auf Schienen, als ich den Piloten darauf anspreche meint er irgendwas vom Magic Carpet…
Wir sitzen sicher und ruhig in der Kabine, kommen auch mal (gewollt) nahe an die Berggipfel und wissen zunächst gar nicht, wo wir zuerst hinsehen sollen. Das geht auch unseren Chinesischen mitreisenden Geschwisterpaar genauso – so viele Ahhhs und Ohhhss, so viele Klicke auf die Auslöser der Kameras…aber diesmal keine multiplen japanischen Orgasmen, wie damals in MAUPITI…
…während dessen der Pilot uns völlig relaxt über die Berge gondelt. Ich frage mich mehrmals: Fliegt der das Ding überhaupt oder ist er auf Autopilot?
Den ersten Stop machen wir im MILFFORD SOUND Airport…da waren wir ja per Straße vor drei Tagen und kennen das Revier. Kurz mal die Füße vertreten und dann fix weiter. Wir steigen immer weiter in die Höhe und landen, wenn ich das richtig mitbekommen habe auf 9.000 Fuß auf einem Gletscher mitten im Schnee.
Bewusst ohne Strümpfe unterwegs, kann ich meine kleine Fotoserie “Peters Fußabdrücke in der Welt” um eine weitere Aufnahme bereichern:
Dann auf den Rückflug, in großer Höhe. So langsam legt sich die allgemeine Aufregung und wir können den Flug wirklich genießen…und uns weiterhin nicht satt sehen…das geht einfach nicht bei der Menge an neuen Bildern und Perspektiven! Vielleicht wäre man satt, wenn man auf so einem Berg im Schnee für 2 Wochen campieren würde?
Ähm, ach, öh, nächstes Mal…
So landen wir also Mittags wieder sicher in QUEENSTOWN und können noch einen Blick auf einen nagelneuen Hubschrauber unserer Fluggesellschaft werfen. Natürlich kann ich mir die Frage nicht verkneifen: So ein Teil kostet 2,4 Millionen Neuseelandollar, mithin also etwa 1,5 Millionen Euro…ja dann lassen wir das doch lieber mit dem Pilotenschein, gell?
Gelandet und Fahrzeug gewechselt. Wir machen uns auf den Weg weiter nach Norden. Die Campsites auf dem Weg sagen uns nicht zu, wohl aber die Straße. Zunächst die CROWN RANGE ROAD zwischen QUEENSTOWN und WANAKA, dann die Route 6. Beide zusammen sind wohl eine der schönsten Strecken überhaupt. Nach 50 Kilometern in WANAKA Mittagsimbiss am See…
…dann 140 Kilomenter bis HAAST und links raus nach OKURU nochmal 15, also heute knapp 200 Kilometer, mal wieder.
Die Campsite in OKURU ist zwar sehr einfach, aber auch sehr OK, Preislich angemessen (34 NZD die Nacht) und wieder mal soweit ab vom Schuss, das kein Handy geht. Aber WLAN mit Satelliten-Anschluss macht den Blogeintrag möglich…
Wer sagst denn?
Peter.