Dienstag, 21. Januar 2014, 210 km
Nach dem Frühstück im Öko-Speed-Schongang zurück über die Schotterpiste in die Zivilisation – sprich: Tankstelle. Aber alles falscher Alarm: Es geht noch nicht mal die Reserve-Lampe an…obwohl, die könnte ja auch kaputt sein.
Nun denn, wir tanken in TE ANAU an der Route 94 voll. Diese Straße bringt uns dann auch nach MILFORD SOUND im FJORDLAND genannten Nationalpark.
Deutlich bemerken wir nun die Dominanz der Wohnmobile in dieser Gegend…ob es wohl mehr Wohnmobile als PKW´s in Neuseeland gibt?
Das Wetter wird immer besser, die letzten Wolken verschwinden und ein strahlend blauer Himmel taucht die Landschaft in gleißendendes Licht – den majestätischen Bergen, die nun deutlich höher sind als zuvor, angemessen.
Die anfangs gut ausgebaute Straße wird schmaler und verwundener, ab und zu passieren wir eine Baustelle, wie hier üblich mit menschlichen Ampeln: Auf beiden Seite der Baustelle steht ein Mensch mit einem Schild: Auf der einen Seite in Rot “STOP” und auf der anderen in Grün “GO”. Wenn man vorne in der Schlange steht kommt die menschliche Ampel zu einem ans Fenster und erklärt, was da vorne gebaut wird und wie lange man wohl warten muss. Das ist ein klasse Service!
So erfahren wir denn auch, das es Morgen bedeckt und gar regen soll…das beeinflusst unsere Pläne ganz erheblich denn wir wollen mit einem Dampfer den MILFROD SOUND befahren. Ob wohl einer noch eine am späten Nachmittag geht?
Die Fahrt wird immer kurvenreicher und wir schrauben uns auf einen Pass empor – so denken wir.
Falsch: Wir stehen vor einer riesigen Felswand und erblicken eine abenteuerlich anmutende Einfahrt zu seinem Tunnel.
Der HOMER TUNNEL ist 1,8 Kilometer lang und nur wechselseitig zu befahren. Diesmal regelt eine automatische Ampel den Verkehr. Der ADAC hätte seine wahre Freude an der Begutachtung dieses Tunnels. So gut wie kein Licht (…weil der Strom hier oben über einen Dieselgenerator gemacht wird), keine Notausgänge, keine Nothaltebuchten und keine Belüftung.
Nur gut, das wir da so durchkommen!
Wir erreichen MILFORD SOUND am frühen Nachmittag und finden die kommerzielle Campsite im zweiten Anlauf – kein wirklich schöner Platz, dafür aber Dusche und Strom. Kein Handy-Netz, nur teures, langsames Internet über Satellit. Las mal stecken…
Wir gehen zum Hafen und erfahren das in ein paar Minuten die letzte Tour des Tages startet – geschwind gebucht und mit voller Fotoausrüstung an Bord. Das Wetter ist immer noch famos, aber im Fjord steht ein wahnsinniger kalter Wind.
Egal, wer gute Fotos will muss halt frieren.
Und so gelingen einmalige Naturaufnahmen dank aktiver Mithilfe des Dampfer-Skippers. Er bringt uns so nahe an Wasserfälle, Robbenfelsen und Regenbogen heran das man gar nicht anders kann, als auf den Auslöser zu drücken
Im Sund ist viel Schiffsverkehr: Fischerboote, Ausflugsdampfer, Seekajaks…und ein riesen Kreuzfahrer der völlig ohne fremde Hilfe frei in dem sehr engen Seegebiet navigiert. Das wird wohl so lange erlaubt sein, bis mal was passiert…
Als wir am Abend zurück zum Bus gehen sind wir sehr, sehr zufrieden mit dem Tag. Besser hätte es nicht laufen können!
Peter.